Endlich ist er da! Hertha BSC hat einen neuen Stürmer. Schon am Freitag (20 Uhr) soll Dawid Kownacki (28) bei der Generalprobe beim schottischen Erstligisten FC Motherwell spielen. Trainer Stefan Leitl will den Polen so schnell wie möglich im Team einsetzen, damit er beim Zweitliga-Start nächste Woche auf Schalke gleich trifft. Wenn alles klappt, könnte Kownacki in die Vereinsgeschichte eingehen – dabei spielt die Zahl 23 eine Rolle…
23 Saisontore, damit hätte er einen Treffer mehr als Herthas ehemaliger Torjäger Haris Tabakovic. Es wäre gigantisch. Doch diese Zahl steht auch noch für eine ganz andere traurige Bilanz, die Kownacki wegwischen kann. Denn die Blau-Weißen hatten noch nie Glück mit einem polnischen Mittelstürmer.
Kownacki kennt Hertha schon seit seiner Jugend und sagt: „Ich weiß, dass es hier schon viele polnische Spieler gab.” Um noch genauer zu sein: Es gab vier Stürmer aus Polen und keiner konnte überzeugen.
Piotr Reis: Zwei Tore für Hertha
Im November 1998 kam Piotr Reiss von Lech Posen, knappe 2 Millionen D-Mark zahlte Hertha damals. Reiss legte ein Traumdebüt hin. Bei seinem ersten Bundesliga-Spiel, einem 4:0 beim HSV machte er sofort ein Tor. Der Fehler: Es blieb sein einziges Bundesliga-Tor, danach folgte keines mehr, nur noch ein Treffer im Pokal. 19 Spiele, zwei Tore, 2001 ging er zu Fürth.
Bartosz Karwan: Kein Bundesliga-Treffer
Bartosz Karwan kam im Sommer 2002 für 500.000 Euro Ablöse von Legia Warschau. 27 Spiele machte er für die Blau-Weißen, ein Tor im DFB-Pokal, eines im Uefa.Cup. In der Bundesliga konnte er nicht einmal jubeln. Nach nur zwei Toren ging er 2004 zurück zu Legia.
Artur Wichniarek: Zweimal ohne Erfolg
Artur Wichniarek war gleich zweimal bei Hertha BSC. Erst von 2003 bis 2006, dann noch mal in der Abstiegssaison 2009/10. 81 Partien bestritt er, aber traf nur sechsmal.

Krzysztof Piatek: 13 Tore für 24 Millionen Euro
Bei Nummer 4 griff Hertha BSC in der Größenwahn-Ära unter Jürgen Klinsmann in ganz hohe Regal. Krzysztof Piatek kami m Januar 2019 für 24 Millionen Euro vom AC Mailand. Doch der polnische Nationalspieler konnte sich nie richtig durchsetzen. 58 Spiele und nur 13 Tore. Zu wenig für das Geld. Nach etlichen Leihen nach Italien wurde Piatek 2023 an den türkischen Erstligistenbis Basakesehir abgegeben, nur um ihn vor nder Gehaltsliste zu bekommen.
Haben Sie mitgezählt? Genau: Herthas bisherige vier Mittelstürmer aus Polen trafen insgesamt in 185 Spielen nur 23-mal. Kownacki kann in nur einer Saison das alles vergessen machen und Geschichte schreiben, wenn er sofort trifft. Die Vorzeichen stehen gut: Der Stürmer spielt seit 2019 in Deutschland mit einigen Unterbrechungen. Erst für Fortuna Düsseldorf, dann für Werder Bremen. Zuletzt lieh ihn Werder an Fortun aus, vergangenen Saison macht Kownacki 13 Tore in der Zweiten Liga. Mit Sturmpartner Fabian Reese könnten es jetzt bei Hertha mehr werden.
Kownacki ist jetzt schon im Angriffsmodus: „Diese Liga ist sehr schwierig, es gibt viele gute Mannschaften. Trotzdem gibt es nur ein Ziel für uns: den Aufstieg. Für mich selbst habe ich keine konkreten Zahlen im Auge. Natürlich bin ich Stürmer und muss Tore machen.“