Der klare KURIER-Kommentar

Sorry, aber so kann Hertha BSC den Pokaltraum vergessen

Herthas Profis waren beim 3:1 gegen Paderborn wieder nach der schnellen Führung nachlässig. Im Pokal gegen Mainz wäre das ein No-Go.

Author - Wolfgang Heise
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Paderborns Stürmer Florent Muslija traf gegen Hertha n der 47. Minute zum Anschlusstreffer, weil die blau-weißen Profis mal wieder unkonzentriert waren. 
Paderborns Stürmer Florent Muslija traf gegen Hertha n der 47. Minute zum Anschlusstreffer, weil die blau-weißen Profis mal wieder unkonzentriert waren. imago images/Contrast

Jubel, Freude, Erleichterung nach Herthas 3:1-Heimsieg gegen den SC Paderborn. Das Ergebnis ist wunderbar, aber das Spiel war es nicht. Sorry, dass ich der Launeverderber bin. Aber so wird das nichts mit dem Pokaltraum. Der könnte schon am Mittwoch gegen Bundesligist Mainz 05 ausgeträumt sein.

Die meisten blau-weißen Profis waren mit ihrer Leistung gegen Paderborn zufrieden. Das durften sie aber nur für die erste Viertelstunde und für die letzten 40 Minuten. Trainer Pal Dardai hat es völlig zurecht angemahnt. Nach dem frühen 1:0 wurde wie schon in Nürnberg erstmal ein Gang runtergeschaltet. Das geht so nicht! 

Die Passivität gab es dann auch noch nach der Pause und es wurde nach dem schnellen Anschlusstreffer für ein paar Minuten wieder echt kribbelig, bevor Stürmer Haris „Fluppe“ Tabakovic das 3:1 machte. Die Zweite Liga ist schnell und hart. Doch der Pokalfight am Mittwoch gegen den Tabellenletzten der Bundesliga wird noch härter.

Der Rasen im Olympiastadion ist spätestens jetzt ein Acker. Schön spielen wird ein No-Go, Zauberei gegen die bisher sieglosen Mainzer wäre töricht. Es geht nur mit voller Pulle auf der Holperwiese. Eine schnelle Führung im Pokal bedeutet noch viel weniger als in der Liga. Der K.o.-Modus macht einen angeschlagenen Gegner noch viel gefährlicher. 

Hertha muss für Pokal-Millionen kämpfen

Trainer Pal Dardai muss seinen Jungs vor dem Anpfiff genau vermitteln, dass Nachlässigkeiten nach einer Führung schnell das Verderben sein können. Es wäre wirklich schade. Denn der klamme Verein kann jeden Euro gebrauchen. Eine Zusatzeinnahme durch das Achtelfinale, vielleicht Viertelfinale, Halbfinale, Finale könnte Hertha in den nächsten sieben Monaten schneller sanieren. 

Auch diese Verantwortung haben die blau-weißen Profis: Millionen einspielen für Hertha BSC. Und das geht nur mit Gras fressen, vielleicht über 90 Minuten, vielleicht sogar über 120 Minuten. ■