Hertha-Anleihe läuft 2025 aus

Schwitzen für die Lizenz! So zahlt Hertha BSC 40 Millionen Euro zurück

Im November 2025 läuft eine Anleihe über 40 Millionen aus. Für die Lizenz 2025/26 muss Hertha bis Ende Februar der DFL darlegen, wie die Rückzahlung erfolgt.

Author - Wolfgang Heise
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Hertha BSC und das liebe Geld. Die Finanzsünden der vergangenen Jahre müssen jetzt ausgebügelt werden. Es geht um die Lizenz für die Saison 2024/25.
Hertha BSC und das liebe Geld. Die Finanzsünden der vergangenen Jahre müssen jetzt ausgebügelt werden. Es geht um die Lizenz für die Saison 2024/25.Imago Images/Sven Eckelkamp

Hertha BSC im Herbst 2024. Die Mannschaft dümpelt im Mittelfeld der Zweiten Liga herum. Der erhoffte Bundeliga-Aufstieg ist erstmal fünf Punkte entfernt. Und auf der Klub-Geschäftsstelle wird geschwitzt. Bis Ende Februar 2025 müssen die Lizenzunterlagen für die nächste Saison eingereicht werden. Der Knackpunkt ist eine Anleihe über 40 Millionen Euro, die im November 2025 zurückgezahlt werden muss.

Genau diese Frage will die DFL beantwortet haben: Wie will Hertha das stemmen? Im Hintergrund wird seit Monaten im Klub daran gearbeitet. Rund fünf Geldgeber (vorwiegend Banken) sollen bereit sein, diese 40 Millionen Euro zu bezahlen, so ist im Umkreis des Klubs zu hören. Die Nachfrage der Interessenten sei gestiegen. Grund: Alle potenziellen Geldgeber sehen, dass der Sparkurs, der seit knapp zweieinhalb Jahren bei Hertha herrscht, Wirkung zeigt.

Klingt erstmal gut, doch noch ist nicht klar, wie das genau gehen soll. Es läuft auf verteilte Kredite heraus. Das Kapitel Nordic Bond wäre damit Geschichte. Auf alle Fälle werden weiterhin Zinsen fällig. Aber nicht mehr zu 10,5 Prozent Zinsen wie jetzt, sondern 6,5. Trotzdem muss Hertha für die Geldgeber Sicherheiten hinterlegen.

Herthas Geschäftsführer Tom Herrich (l.) und Ralf Huschen sind optimistisch, dass die fällige 40 Millionen Anleihe im November 2025 ausgezahlt werden kann.
Herthas Geschäftsführer Tom Herrich (l.) und Ralf Huschen sind optimistisch, dass die fällige 40 Millionen Anleihe im November 2025 ausgezahlt werden kann.Imago Images/Koch

Herthas Millionenspiel: Von KKR über Nordic Bond zu Windhorst

Zur Erinnerung: Das Leben auf massiven Pump hat bei Hertha seit zehn Jahren Tradition. 2014 stieg der US-Investor KKR als stiller Teilhaber ein. Vier Jahre später wurde der Fünf-Jahres Vertrag vorzeitig aufgelöst. Hertha zahlte dem Finanzkonzern 71,2 Millionen Euro. Möglich wurde das durch die Nordic-Bond-Anleihe über 40 Millionen Euro, an denen sich vorwiegend Banken und Versicherungen beteiligt haben, und weiteren Bankkrediten.

Der Hauptgrund für die Umschuldung war, wegen KKR fand Hertha über Jahre keinen einen Großinvestor. Der Weg war damit frei und Lars Windhorst, der kam ein halbes Jahr später im Sommer 2019. Insgesamt 374 Millionen pulverte er in den Klub. Bei der Ära „Größenwahn- und Geldverbrennung“ in den drauffolgenden dreieinhalb Jahren erschien die 40 Millionen Euro Anleihe eher als nebensächlicher Peanuts.

Statt von dem Windhorst-Geld 40 Millionen Euro auf die hohe Kante für die fällige Rückzahlung im November 2023 zu legen, wurden teure Stars gekauft und hohe Gehälter gezahlt. Nach dem Bundesliga-Abstieg wurde das fast zum Verhängnis. Im Sommer 2023 stand die Lizenz erheblich auf der Kippe.

Wegen Lizenznot: 2023 wurde die 40 Millionen-Anleihe verlängert

Nur durch einen dramatischen Appell an die Anteilseigner waren die schließlich bereit, den Nordic-Bond-Fond um zwei weitere Jahre zu verlängern. So konnte die Lizenz gerettet werden. Doch der Preis war hoch: Statt 6,5 Prozent Zinsen muss Hertha jetzt vierteljährlich 10,5 Prozent Zinsen zahlen.

Das Problem wurde aufgeschoben, aber nicht aufgehoben. Zahltag ist am 8. November 2025. Damit gehört es in den Etatplan für die kommende Saison. Die DFL will also beim Lizenzantrag nachgewiesen haben, wie Hertha diese 40 Millionen Euro aufbringt. Bis dahin sollen alle Verträge abgeschlossen sein. Hochdruck auf der Geschäftsstelle, genau wie auf dem Rasen …