Neuer Versuch

Punktspielallergie!  Coach Fiel hat einen Plan, wie er Hertha kuriert

Gegen den 1. FC Kaiserslautern will Hertha BSC wieder einmal den Bock umstoßen.  Der Trainer hat so einige Pläne und setzt auf den Rhythmus im Fußballgeschäft.

Teilen
Cheftrainer Cristian Fiel und Benjamin Weber kämpfen um positive Stimmung bei Hertha BSC.
Cheftrainer Cristian Fiel und Benjamin Weber kämpfen um positive Stimmung bei Hertha BSC.Nordphoto/Imago

Zählen möchte bei Hertha BSC diese Auftritte niemand mehr. Trainer Christian Fiel und Sportdirektor standen vor dem Spiel am Sonnabend gegen den 1. FC Kaiserslautern (20.30 Uhr) Rede und Antwort. Als Rucksack belastete mal wieder die Gemengelage, dass die Mannschaft etwas gutzumachen hat.

„Na klar habe ich einige Ideen, was wir verändern können“, sagt Cristian Fiel in die Runde. In die Details möchte der Coach nicht gehen. Auch, "weil der Gegner zuschaut". Und so ähneln viele Sätze einer Durchhalteparole. Die Nichtleistung von der 0:2-Pleite beim Letzten in Regensburg drückt noch immer aufs Gemüt.

Herthas Hoffnung: Neues Spiel, neues Glück

Setzt aber auch Emotionen frei. Weber fordert: „Jetzt ist aber auch mal gut mit dem Blick in die Vergangenheit, wir müssen nach vorne schauen.“ Fiel weiß, wie das funktioniert. „Ich war selbst Spieler, bin jetzt Trainer – das schöne am Fußball ist es, dass man sehr schnell die Möglichkeit hat, eine schlechte Leistung wieder gutzumachen.“

Genau dass soll am Sonnabendabend im Olympiastadion vor erwarteten knapp 50.000 Zuschauern passieren. Seine Gespräche im Training mit den Führungsspielern will Fiel dabei nicht überbewerten. „Wir reden immer wieder in den Trainingseinheiten. Führungsspieler sind automatisch in der Verantwortung, sonst bist du kein Führungsspieler. Wir reden da über Spieler wie Florian Niederlechner, Markus Gersbeck, Toni Leistner oder Fabian Reese. Reese, die schon ein bisschen was auf dem Kerbholz haben. Es geht um ihre Sicht der Dinge und auch die Frage, warum wir die Dinge nicht umsetzen.“

Hertha-Trainer Cristian Fiel spricht im Training mit Toni Leistner.
Hertha-Trainer Cristian Fiel spricht im Training mit Toni Leistner.Matthias Koch/Imago

Hertha-Boss Weber: Trainerteam reißt sich den Arsch auf

Hertha leidet an akuter Punktspielallergie. Weber sieht einen großen Unterschied zwischen Training und Spielen. „Rund 120 der vielleicht 140 Trainingseinheiten seit Sommer habe ich sehen. Es gibt keinen Grund, an der Vorbereitung auf ein Spiel zu zweifeln. Das Trainerteam reißt sich den Arsch auf. Es ist an den Spielern, mit Leistung auf dem Platz zurückzuzahlen.“

Die Theorie gerät in der Runde zum Ansatz, der Hoffnung macht. Erst recht, als Weber in einer Art Basta-Manier fordert, einen Haken ans Spiel in Regensburg zu machen. „Die Leistung war inakzeptabel. Daraus ergibt sich die Verpflichtung und klare Erwartung, ein anderes Gesicht zu zeigen.“

Auch Fiel findet im Training kaum einen Ansatz, an der Wiedergeburt von Hertha BSC zu zweifeln. „Ich habe seit Sommer nur ganz wenige Einheiten gehabt, in denen ich das Gefühl hatte, die Spieler haben die Vorgaben nicht umgesetzt oder wollten nicht. Aber: Wichtig ist nicht das Training am Dienstag oder Mittwoch. Es geht um Sonnabend, 20.30 Uhr.“

Und so geht es für Hertha BSC mal wieder um das große Ganze. Fiel: „Vertrauen kannst du nur zurückgewinnen, wenn du anders auftrittst und Spiele gewinnst.“ ■