Teuflische Vorzeichen

Hertha  BSC hat wieder mal ein Schicksalsspiel gegen Kaiserslautern

Die Spiele der Blau-Weißen gegen den 1. FCK haben in aller Unregelmäßigkeit großen Einfluss auf die Geschicke von Hertha BSC. Am Sonnabend steigt wieder so eine Partie.

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Hertha-Freude gegen Kaiserslautern. Im August 2024 gewinnen die Blau-Weißen auf dem Betzenberg 4:3.
Hertha-Freude gegen Kaiserslautern. Im August 2024 gewinnen die Blau-Weißen auf dem Betzenberg 4:3.Uwe Anspach/dpa

Wieder einmal Kaiserslautern. Hertha BSC spielt am Sonnabend ab 20.30 Uhr gegen die Teufel nicht nur um drei Punkte. Es geht wieder mal auch um das ganz große Ganze. Wohin der Weg der Blau-Weißen führen wird, auch darauf gibt das Spiel im Olympiastadion Aufschluss. Das kennen die Herthaner in den Spielen gegen Lautern ja schon.

Die Mutter aller Spiele gegen Kaiserslautern steigt sicherlich am 7. April 1997. Hertha BSC darf sich nach tristen Jahren berechtigte Aufstiegshoffnungen machen, hat aber durch ein 1:2 in Essen die Tabellenführung bei 43 Punkten an Kaiserslautern (45) verloren. Beide Vereine haben sich an der Spitze der Liga schon ein wenig abgesetzt. Das Olympiastadion ist an einem schönen Frühlingstag mit 75.000 Zuschauern ausverkauft und Hertha zaubert beim 2:0 ein echtes Fußballfest auf den Rasen. Axel Kruse trifft damals. Und Lauterns Axel Roos ins eigene Tor.

Die Mutter aller Spiele von Hertha gegen Klautern steigt 1997

Am Ende der Saison steigen beide Vereine auf. Für Hertha ist das Spiel gegen Kaiserslautern die Geburtsstunde der neuen Ära, die die Blau-Weißen 1999 in die Champions League führen wird und unter Lucien Favre 2009 fast zur Deutschen Meisterschaft.

Die Anzeigetafel verkündet das Ende eines Traums. Hertha BSC ist nach der 1:3-Niederlage gegen den 1. FC Kaiserslautern im DFB-Pokal ausgeschieden.
Die Anzeigetafel verkündet das Ende eines Traums. Hertha BSC ist nach der 1:3-Niederlage gegen den 1. FC Kaiserslautern im DFB-Pokal ausgeschieden.Soeren Stache/dpa

Vor einem Jahr steigt im Olympiastadion ein ähnlich bedeutungsvolles Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern. Im Viertelfinale des DFB-Pokals hat Hertha gegen den Liga-Konkurrenten Heimrecht und der Traum vom Finale im eigenen Stadion ist zum Greifen nah. Auch, weil schon so viele Schwergewichte aus dem Wettbewerb geflogen sind. Doch der Abend im Olympiastadion an jenem 31. Januar 2024 gerät zum Albtraum. Lautern geht früh durch Elvedi in Führung (5.), Tachie macht es noch vor der Pause für Hertha richtig schwer (0:2/38.) und Kaloc dann den Deckel drauf (69.). Fabian Reeses Tor (90.+1) ist reine Statistik. Lautern fährt einen ganz sicheren Sieg ein. Weil Hertha kein Bein auf den Rasen kriegt. Es sind die schwierigen Wochen nach dem plötzlichen Tod von Präsident Kay Bernstein.

Vor der Partie gegen den FCK ist die Situation bei Hertha BSC wieder eine Besondere

Am Sonnabend steht wieder ein Spiel gegen Kaiserslautern an. Und wieder ist die blau-weiße Situation eine besondere. Aus der erhofften Aufholjagd 2025 ist ein trister Absturz geworden. Spätestens nach der 0:2-Blamage beim Letzten in Regensburg sollte jeder statt nach oben nur auf den Abstand zu den Abstiegsplätzen schauen.

Wohin geht die Reise – die Partie gegen Kaiserslautern wird die Richtung weisen. Ein Sieg bringt die Möglichkeit, sich mit dem vorhandenen Personal aus dem Schlamassel zu befreien. Eine Pleite, es wäre die dritte in Folge, würde endgültig die Diskussion um Trainer Cristian Fiel eröffnen. Dabei taucht die Erinnerung an Sandro Schwarz immer schärfer auf. Lange hielt Hertha vor zwei Jahren am Wunschtrainer fest, wollte einfach nicht akzeptieren, dass es nicht passt. Zu spät musste der Fußballlehrer gehen und Pal Dardai konnte den Abstieg aus der Bundesliga nicht mehr verhindern. Nicht auszudenken, wenn diese Geschichte sich wiederholen würde.

Also, Herthaner, macht es doch einfach wie im Hinspiel. Da gewann Hertha auf dem Betzenberg mit 4:3. ■