Blau-weiße Ernüchterung

Noch sechs Tage Hertha-Leiden! Leitl sehnt den Freitag herbei

Hertha BSC muss irgendwie die Spiele gegen Darmstadt und Elversberg überstehen, danach hofft Trainer Leitl auf das Doppelcomeback von Demme und Seguin.

Author - Wolfgang Heise
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Hertha-Trainer Stefan Leitl hofft auf bessere Zeiten nach der Länderspielpause.
Hertha-Trainer Stefan Leitl hofft auf bessere Zeiten nach der Länderspielpause.Engler/nordphoto/Imago

Hertha BSC will oder muss aufsteigen. Nach dem Zweitliga-Saisonstart mit nur einem Punkt und enttäuschenden Spielen ohne echten Spielaufbau und wenig Torchancen ist Ernüchterung bei den Blau-Weißen eingetreten. Mit den verletzten Diego Demme und Paul Seguin fehlen seit Wochen zwei Kernspieler im Mittelfeld. Hertha muss auch noch Sonntag (13.30 Uhr) bei Darmstadt 98 und Freitag (18.30 Uhr) gegen Elversberg leiden. Darum sehnt Trainer Stefan Leitl die Länderspielpause herbei.

„Ich hoffe, dass es nach der Länderspielpause besser beim Personal aussieht. Und wir dann einen Step weiter sind. Es ist so, dass ich mir wünsche, dass Paul und Diego in der Länderspielpause zu trainieren beginnen, um nach der Länderspielpause zur Verfügung zu stehen“, sagt Leitl unmissverständlich. Es ist das Prinzip Hoffnung, dass das erfahrene Mittelfeld-Duo endlich Regie führen kann.

Für jeden offensichtlich: Es fehlt eine funktionierende Achse im Hertha-Spiel. Leitl: „Wir sind vergangene Saison mit dem Ballbesitz besser umgegangen. Das sind Themen, die momentan noch nicht so gelingen, wie wir es uns wünschen. Wir spielen im Gesamtkonstrukt nicht so, wie wir uns es vorstellen, wie wir es in der Vorbereitung gemacht haben. Dementsprechend sind auch die Leistungen einzelner Spieler nicht so gut.“

Kapitän Fabian Reese mit Sturmpartner Dawid Kownacki und Jon Thorsteinsson im Trainingsgespräch.
Kapitän Fabian Reese mit Sturmpartner Dawid Kownacki und Jon Thorsteinsson im Trainingsgespräch.Engler/nordphoto/Imago

Hertha-Coach Leitl: „Wir müssen durch diese Phase durchkommen, gemeinsam!“

Innenverteidiger Marton Dardai wirkt verunsichert, Michael Cuisance fehlt als Seguin-Ersatz der Mut, schlagkräftige Ideen für das Aufbauspiel zu kreieren. Und die beiden Stürmer Fabian Reese und Dawid Kownacki hängen vorne in der Luft. Ohne Tore, keine Siege, so einfach ist das. „Wir können nicht sagen: Wir haben Fabian Reese und Dawid Kownacki und die beiden haben drei Ballkontakte. Das wird nicht funktionieren, wir müssen sie besser in Position bringen. Das ist ein Auftrag an alle Beteiligten auf dem Feld“, appelliert Leitl an die Profis.

Es gelang bisher überhaupt nicht. Zum Start in die Saisonvorbereitung war der Optimismus noch groß bei Hertha. Der ist gerade ziemlich geschrumpft. Leitl sagt ehrlich: „Das haben wir nicht kommen sehen. Wir haben sehr viele verletzte Spieler, die uns vielleicht ein Stück besser machen. Wir müssen jetzt durch diese Phase durchkommen und zwar als Team gemeinsam. Einfache Dinge auf dem Platz machen, um besser Fußball zu spielen.“

Hertha spielt Sonntag in Darmstadt, Freitag gegen Elversberg

Sonntag gibt es den nächsten Versuch in Darmstadt. Schaffen die blau-weißen Profis jetzt ein geordnetes Ballbesitzspiel? Leitl hofft: „Ich wünsche mir, dass wir durch das Erfolgserlebnis im Pokal ein bisschen befreiter auftreten können. Unser eigenes Ding aufs Feld bekommen, speziell im eigenen Ballbesitz. Ich wünsche mir, dass wir 5 oder 10 Prozent besser sind, als im Heimspiel gegen den KSC.“ Das ist nicht viel, aber Hertha muss sich schneller als gedacht erstmal wieder in Bescheidenheit üben. Vielleicht sind es dann im Heimspiel gegen Elversberg schon 20 Prozent…