Es wartet viel Arbeit

Neuer Trainer: Die Mängelliste bei Hertha BSC ist brutal!

Dem Nachfolger von Cristian Fiel bleibt wenig Zeit – dafür warten auf ihn verdammt viele blau-weiße Baustellen.

Author - Sebastian Schmitt
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Punkten selbst dann nicht, wenn sie gut spielen: Die Profis von Hertha BSC stecken in einer heftigen Krise.
Punkten selbst dann nicht, wenn sie gut spielen: Die Profis von Hertha BSC stecken in einer heftigen Krise.HMB-Media/imago

Cristian Fiel (44) ist bei Hertha BSC Geschichte. Wer neuer Cheftrainer wird, ist noch offen. Stefan Leitl (47), der nächste Kumpel von Andreas „Zecke“ Neuendorf, soll als neuer Cheftrainer den blau-weißen Karren aus dem Zweitliga-Dreck ziehen. Doch egal, wer es macht: Es wartet brutal viel Arbeit. Denn die Mängelliste bei Hertha BSC ist lang – sehr lang.

Sie haben sich den Fiel-Rauswurf nicht leicht gemacht und bis zum Sonntagabend mit sich gerungen: Zecke Neuendorf (50) als Leiter der Lizenzspielerabteilung und Sportdirektor Benjamin Weber (44), dem der Schock nach der bitteren, weil so unverdienten Pleite in Düsseldorf (1:2) ins Gesicht geschrieben war.

Hertha feilscht mit Hannover um Leitl-Ablöse

Doch es hilft alles nichts: Das Fiel-Projekt ist nach nur acht Monaten gescheitert. Vier Niederlagen in Serie zum Start ins neue Jahr waren einfach zu viel. Insgesamt verlor Hertha BSC sogar sechs der letzten acht Spiele. Unter dem Strich steht bis dato die schlechteste Zweitliga-Saison seit 1993/94. Puh!

Trainer Cristian Fiel (44) hat den Turnaround bei Hertha BSC nicht geschafft und wurde nach dem 1:2 in Düsseldorf entlassen.
Trainer Cristian Fiel (44) hat den Turnaround bei Hertha BSC nicht geschafft und wurde nach dem 1:2 in Düsseldorf entlassen.Revierfoto/imago

Richten soll es jetzt Leitl, mit dem Zecke von 2007 bis 2010 beim FC Ingolstadt zusammenspielte. Im Gepäck hätte der Münchner einen alten Bekannten: Co-Trainer Andre Mijatovic (45) war von 2010 bis 2012 Innenverteidiger bei Hertha BSC und sogar Kapitän der Aufstiegsmannschaft 2011. Noch wird um die Ablöse gefeilscht. Leitl war erst kurz nach Weihnachten bei Hannover 96 vor die Tür gesetzt worden und soll bis zu 200.000 Euro kosten. Viel Geld für einen notorisch klammen Klub wie Hertha, der bereits im Sommer 400.000 Euro für Fiel nach Nürnberg überwiesen hat.

Hertha BSC: Auf den Nachfolger von Cristian Fiel wartet viel Arbeit

Ganz egal, welcher neue Trainer in Zukunft bei Hertha BSC das Sagen hat – auf ihn und sein Team wartet sehr viel Arbeit. Der KURIER sagt, was alles schleunigst besser werden muss, damit das Abstiegsgespenst der 3. Liga – Hertha trennen nur noch fünf Punkte vom Relegationsplatz – schnell wieder vertrieben wird.

Cheftrainer Stefan Leitl (47) und sein Co-Trainer Andre Mijatovic (45, r.), von 2010 bis 2012 für Hertha BSC am Ball, sollen die Blau-Weißen vor dem Absturz retten.
Cheftrainer Stefan Leitl (47) und sein Co-Trainer Andre Mijatovic (45, r.), von 2010 bis 2012 für Hertha BSC am Ball, sollen die Blau-Weißen vor dem Absturz retten.Noah Wedel/imago

Defensivprobleme: Hertha bekommt die Abwehr einfach nicht dicht. 36 Gegentore in 22 Spielen sind viel zu viel. Auch, weil Hertha in fast jeder Partie extrem konteranfällig ist. Insgesamt stehen nur drei Zu-null-Spiele in der gesamten Saison zu Buche.

Hertha verspielte schon 13 Punkte nach Führungen

Standardschwäche: In der Offensive harmlos, in der Defensive anfällig. Beim 1:2 in Düsseldorf kassierte Hertha das 13. (!) Gegentor nach einem ruhenden Ball.

Schlendrian: Nach eigener Führung verspielten die Blau-Weißen unter Fiel bereits 13 Punkte – mit diesen Zählern könnte Hertha weiter vom Aufstieg in die Bundesliga träumen.

Hertha BSC: Zu Hause die Bilanz eines Absteigers

Heimfluch: Dass alle zwei Wochen Zigtausende Hertha-Fans ins Olympiastadion pilgern, grenzt an ein Wunder. Die Blau-Weißen sind in der Heimtabelle Letzter. Sieben Punkte aus zehn Spielen – das ist die Bilanz eines Absteigers.

Jetzt soll alles mit einem neuen Trainer besser werden. Ob Leitl oder ein anderer – klar ist: Die Zeit drängt! Bereits am Freitag empfängt Hertha BSC den 1. FC Nürnberg (18.30 Uhr, Sky).