Einen Punkt in Neapel in der Champions League geholt. Doch nach dem 1:1 beim italienischen Meister herrscht beim 1. FC Union noch immer Fassungslosigkeit darüber, was während des Spiels passierte. Neapel-Tifosi hatten neun Böller in den Fan-Gästeblock geschmissen. Sie detonierten so laut, dass selbst Trainer Urs Fischer auf der Bank zusammenzuckte.
Zum Glück wurde kein eiserner Anhänger durch die Feuerwerkskörper verletzt. Insgesamt neun Böller und eine Fackel landeten im Union-Block, in dem rund 2500 mitgereiste Fans waren. Ein Pyro-Werfer aus Neapel wurde verhaftet.
Immer wieder hatte es in der Anfangsphase der Partie einen lauten Knall gegeben. „Natürlich habe ich es mitbekommen. Es war wirklich nicht zu überhören, wie laut diese Böller waren“, sagte Union-Trainer Urs Fischer: „Bei dem ein oder anderen bin ich auch zusammengezuckt, weil man ja nicht vorbereitet ist auf solche Situation.“ Es sei einfach wahnsinnig gefährlich, in einem vollen Stadion solche Dinge zu zünden.
Knapp 50.000 Zuschauer waren bei der Partie im Stadio Diego Armando Maradona gewesen. Am Abend vorher war es in Neapel zu Ausschreitungen durch Anhänger von Union gekommen. Dabei sollen aber auch mit den Berlinern befreundete Fans von Borussia Mönchengladbach gewesen sein. Insgesamt elf Deutsche waren Behördenangaben zufolge festgenommen worden.