Überraschende Zahl

Nanu?! Darum ist Hertha BSC schon vor dem HSV-Spiel auf Platz 3

Nur der Fan-Boom macht bei Hertha alle glücklich. 71.500 Zuschauer kommen zum Heimspiel gegen den HSV.

Author - Wolfgang Heise
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Volle Hütte bei Hertha BSC! Die Fans strömen zu den Blau-Weißen, obwohl es sportlich in dieser Saison eher unbefriedigend ist.
Volle Hütte bei Hertha BSC! Die Fans strömen zu den Blau-Weißen, obwohl es sportlich in dieser Saison eher unbefriedigend ist.Fundel/Imago Images

Hertha BSC kann schon vor dem Hammer-Heimspiel gegen den HSV am Sonnabend (20.30 Uhr) jubeln. Nicht wegen der Profis, sondern wegen der Fans! Der blau-weiße Boom hält an. 71.500 Menschen kommen ins Olympiastadion, damit knackt Hertha die 50.000-Durchschnittsmarke und rückt auf Platz 3 in der Zuschauertabelle der Zweiten Liga vor.

Bisher belegte der Hauptstadtklub mit 48.244 Besuchern Rang 4 hinter dem 1. FC Köln (49.944), Spitzenreiter ist Schalke (61.186), Zweiter der HSV (55.918). Durch das neunte Heimspiel erhöht sich Herthas Schnitt auf 50.828 Zuschauer. Kölns Stadion hat nur ein Fassungsvermögen von 50.000. Unter den 36 Profiklubs sind die Blau-Weißen auf Platz 8. Nur Dortmund, Bayern, Stuttgart, Frankfurt und Gladbach haben in der Bundesliga mehr Zuschauer als die drei Traditionsklubs aus der Zweiten Liga.

Sicherheitszone wegen befürchteter Randale

Offiziell gilt das Samstagabend-Spiel als ausverkauft, obwohl das Olympiastadion eigentlich 73. 856 Plätze hat. Warum? 2.356 Plätze bleiben als Sicherheitszone wegen befürchteter Randale frei. Man kann es auch so sagen: Krawallbrüder sorgen so für weniger Zuschauer.

Krachen lassen sollen es die blau-weißen Profis auf dem Rasen. Denn das ist das Hauptproblem. Hertha will endlich die desaströse Heimschwäche ausgerechnet gegen den Spitzenreiter aus Hamburg beenden. Nur zwei Siege, ein Unentschieden und fünf Pleiten (inklusive einer 1:2-Totalblamage zum Jahresabschluss gegen Aufsteiger Münster) in der Betonschüssel. So schlecht waren die Blau-Weißen noch nie in einer Hinrunde der Zweiten Liga.

Fiel zur Heimschwäche: „Anders machen als in der Hinrunde“

Hertha-Trainer Cristian Fiel hofft auf ein Ende des Heimfluchs.
Hertha-Trainer Cristian Fiel hofft auf ein Ende des Heimfluchs.Hufnagel/Imago Images

Das muss sich sofort ändern, um irgendwie noch vom Aufstieg träumen zu dürfen. Rechnerisch ist er durchaus machbar. Sechs Punkte Rückstand bei 16 Spielen sind aufholbar. Doch dafür muss JETZT der Heimfluch beendet werden. Herthas Spieler dürfen sich nicht mehr von der Kulisse einschüchtern lassen. Der sportliche Druck ist sowieso schon groß genug.

Das weiß auch Trainer Cristian Fiel: „Das Stadion wird voll sein. Wir sind jetzt im neuen Jahr. Jetzt beginnen wir von null. Wir wollen es anders machen als in der Hinrunde.“

Der Rückrundenauftakt gelang mit einem glücklichen 2:1-Auswärtssieg beim SC Paderborn. Fiel hofft: „Der Sieg hat den Jungs gutgetan. Die Stimmung war super in der Woche. Ich habe die Dinge im Training gesehen, die ich sehen will.“ Und die Fans wollen das Sonnabendabend auf dem Rasen endlich auch. Nur so könnte es schon bald auch den echten Platz 3 in der Tabelle geben.