Das 2:4 in Elversberg machte Herthas Trainer Pal Dardai richtig schlechte Laune. Besonders für die erste Viertelstunde des Spiels kritisierte er seine Profis. „Wir haben das Spiel schlecht angefangen. Wir wollten hoch pressen. Wir wollten die nötige Aggressivität zeigen, das ist uns nicht in der ersten Viertelstunde gelungen. Wir haben zu tief gestanden. Ich weiß nicht, woher das kommt“, erklärte der Coach.
Dann wurde er deutlicher: „Die Spieler wollten nur warten und kontern. Das war nicht der Plan. Wir machen viele Tore und verteidigen schlecht. Zum Schluss muss man sagen, es ist ein wenig die Frage der Qualität.“
Diese Kritik kommt von Dardai nicht zum ersten Mal in der Saison. Auch am 32. Spieltag haben einige Spieler nicht begriffen, wie man frühes Pressing spielt und vertikale Pässe schlägt. Besonders angesprochen muss sich der Grieche Andreas Bouchalakis, der als Sechser zu wenig Spielaufbau betreibt. Dardai: „Gratulation an Elversberg. Das war ein verdienter Sieg, obwohl wir genug Großchancen hatten mit Latten- und Pfostenschüssen hatten.“
Tabakovic: „Wir müssen uns hinterfragen“
Auch Stürmer Haris Tabakovic kritisierte die Spielweise: „Vorne haben wir die Tore nicht gemacht, hinten haben wir sie zu einfach kassiert. Wir sind insgesamt nicht gut ins Spiel gekommen, das Anpressen hat nicht geklappt, wir sind nicht in die Duelle gekommen. In den ersten 20 Minuten hat uns Elversberg hergespielt. Da müssen wir uns hinterfragen. Wir hatten zwar genug Chancen, um 5:4 zu gewinnen, aber dennoch war das zu wenig.“
Von mangelnder Einstellung beim Saisonendspurt wollte der Schweiz-Bosnier aber nichts wissen und verteidigte das Team: „Die Mannschaft ist noch nicht im Urlaub, hat unter der Woche Gas gegeben. Wir sind Sportler, wollen gewinnen, da geht es um Ehre, um Ziele. Alle wollen sich zeigen.“