Hertha BSC spielt und es fallen jede Menge Tore. Am Sonntag waren es wieder sechs. Der Fehler daran: Die Blau-Weißen schossen nur zwei, Gegner Elversberg vier. 32 Hertha-Partien mit 121 Toren insgesamt. Ein Spitzenwert! Kein Team machte die Zweite Liga attraktiver. Doch der Hauptstadtklub schaut trotzdem in die Röhre und andere Klubs steigen auf.
Es sind 121 Argumente für oder gegen Trainer Pal Dardai. 65 Treffer auf der Habenseite, nur Fortuna Düsseldorf hat drei Tore mehr geschossen. Der Sturm macht seinen Job und widerlegt damit, dass Coach Dardai auf Fußballverwaltung Wert legt. Das Gegenteil ist der Fall. In der Umbruchsaison hat der Trainer Mittelstürmer Haris Tabakovic (21 Tore, sechs Vorbereitungen) und Flügelflitzer Fabian Reese (8 Tore, 17 Assists) zur persönlich besten Saison ihrer Karriere verholfen.
Doch es gibt auch 56 Gegentreffer. Das ist die sechstschlechteste Defensivarbeit in der Zweiten Liga. Es wäre ungerecht, nur den Verteidigern die Schuld zu geben. Nein, es wurde aus vielen Gründen nicht geschafft, eine echte Mittelfeldachse aufzubauen. Zu oft war die Not groß – gerade bei der Besetzung der Sechser-Positionen vor der Abwehr. Ohne echte Personalkonstanz kann es eben auch kein konstantes Spiel über 90 Minuten geben.