Hertha BSC schielt in der Tabelle nach oben. Großen Anteil am Erfolg hat Diego Demme. Der Kaugummi-Transfer zog sich über ein Jahr hin. Vergangene Saison platzte der Deal noch. Trotzdem haben beide Seiten immer aneinander geglaubt. Letzte Zweifel räumte Demme im Herbst des vergangenen Jahres aus. Mit einer Onlinebestellung.
Hertha hatte gerade sein Sondertrikot „Schwarzer Beton“ herausgebracht. Größere Bestellungen fallen da natürlich auf. Eine kam aus Italien. Aus Neapel, wo Diego Demme unter Vertrag stand. „In der Merchandising-Abteilung dachten zunächst einige an einen Scherz, aber die Lieferadresse stimmte“, plaudert Manager Benjamin Weber aus dem Nähkästchen und erklärt im Interview auf tranfermarkt.de, warum der Demme-Deal dann im Sommer eingetütet werden konnte.

Der Kontakt von Hertha BSC zu Diego Demme ist nie abgerissen
Weber: „Der Kontakt ist im vergangenen Jahr nie abgerissen und wir sind kontinuierlich im losen Austausch geblieben. Wir haben gespürt, dass Diego das Thema Hertha nicht losgelassen hat, so hat er regelmäßig auch vor oder nach Spielen immer mal wieder Nachrichten geschrieben.“
Dieses intensive Bemühen zahlt Demme jetzt auf dem Platz zurück. Der 32-Jährige erfüllt die ihm zugedachte Rolle perfekt. Mit seiner Erfahrung gibt er den vielen Youngstern Halt. Auch wenn den jungen Spielern Fehler zugestanden werden müssen, am Ende entscheiden die Zahlen über den Erfolg und damit auch über Herthas Berliner Weg. Mit Demme sind Herthas Perspektiven mehr als gut.
Umso schöner ist es dann auch, wenn Demme wie nach dem Sieg in Nürnberg mit der ganzen Mannschaft vor der Fankurve feiert. Das sind Gänsehautmomente, die Demme auch aus seinen bisherigen Stationen kennt. Aber hier hat er mehr Verantwortung und deshalb kann er diese Erfolge auch mehr genießen.

Für Gänsehautmomente wie in Nürnberg kam Diego Demme zu Hertha BSC
Genau das war sein Ziel, auch deshalb wollte Demme zu Hertha wechseln. „Als Fußballer kein klares Ziel zu haben, ist hart“, spricht er über das vergangene schwierige Jahr in Neapel und ist froh, dass die Zeit des Nicht-immer-gebraucht-werdens vorüber ist. „Hier habe ich wieder eine Aufgabe, darf eine Führungsrolle übernehmen. Wir wollten auch als Familie zurück nach Deutschland. Mit Hertha und der Stadt konnten wir uns sofort identifizieren. Meine Frau sagt, Berlin ist der Ort, an dem wir später leben wollen“, erzählte Demme jüngst im Interview.
„Zu 99 Prozent ist Hertha auch mein letzter Verein“, schaut Demme in die Zukunft voraus und spürt, dass die Entscheidung für Hertha richtig war. „Ich habe etwas anderes gesucht als Geld. Ich hatte in Leipzig und Neapel gute Verträge. Ich wollte wieder als Spieler wichtig sein.“
Nach nur wenigen Partien ist er aus der Mannschaft kaum wegzudenken. Mit ihm strahlt das Team eine Stärke aus, die für die großen Ziele Mut macht. Oben mitspielen haben die Blau-Weißen trotz der schwierigen Rahmenbedingungen als Ziel ausgegeben. Mit der Leistung vom Nürnberg-Sieg hat jeder die Blau-Weißen auf der Rechnung.



