Cucurellas Handspiel

Uefa gibt EM-Fehler zu: DAS war ein Elfmeter für Deutschland!

Deutschland fliegt im EM-Viertelfinale raus. Auch weil ein Schiedsrichter eine Fehlentscheidung traf. Das räumt jetzt sogar die Uefa ein. 

Author - Michael Heun
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Die umstrittene Szene: Jamal Musiala schießt, Marc Cucurella wehrt mit der Hand ab.
Die umstrittene Szene: Jamal Musiala schießt, Marc Cucurella wehrt mit der Hand ab.Tom Weller/dpa

Es war das Viertelfinale der Fußball-EM, das ganz Deutschland noch immer schmerzt: Die DFB-Elf scheiterte nach einem packenden Match gegen Spanien mit 1:2 nach Verlängerung – und der Frust sitzt bis heute tief. Denn ein umstrittener Handelfmeter wurde den Deutschen damals verwehrt, was die Fans und Experten gleichermaßen fassungslos machte. Jetzt, Monate nach dem bitteren Aus, kommt eine überraschende Wendung: Deutschland hätte den Strafstoß bekommen müssen! Das hat die Uefa-Schiedsrichterkommission den internationalen Schiedsrichtern mitgeteilt, wie die spanische Plattform „Relevo“ berichtet. Die hitzigen Diskussionen gehen damit weiter. 

Zur Erinnerung: Im dramatischen Viertelfinalspiel hatte der spanische Verteidiger Marc Cucurella (26) einen Schuss von Deutschlands Jungstar Jamal Musiala mit der Hand abgewehrt. Die Hand des Spaniers war dabei nicht direkt am Körper, was normalerweise als strafbares Handspiel gewertet wird. Doch Schiedsrichter und VAR entschieden anders – kein Elfmeter für Deutschland. Die deutsche Mannschaft kämpfte weiter, musste sich aber am Ende in der Verlängerung geschlagen geben. Spanien zog ins Halbfinale ein und krönte sich später sogar zum Europameister.

Schiedsrichterkommission räumt ein: Entscheidung falsch!

Nun hat die Uefa-Schiedsrichterkommission eingeräumt, dass die Entscheidung damals falsch war! Wie „Relevo“ berichtet, informierte die Uefa ihre Schiedsrichter in einer internen Mitteilung über den Fehler, der Deutschland den Einzug ins Halbfinale hätte sichern können. In der Erklärung heißt es, dass nach den neuesten Uefa-Richtlinien bei einem Handspiel, das einen Torschuss blockiert, ein Elfmeter fällig ist – es sei denn, der Arm des Verteidigers befindet sich direkt am Körper. Bei Cucurella war dies eindeutig nicht der Fall.

Spanien feierte später den EM-Titel. Deutschland ging leer aus.
Spanien feierte später den EM-Titel. Deutschland ging leer aus.Michael Kappeler/dpa

„... sodass ein Strafstoß hätte verhängt werden müssen“

Die UEFA erklärte laut „Relevo“ weiter: „Der Verteidiger hat den Torschuss mit seinem Arm gestoppt, der nicht sehr nah am Körper war, wodurch er sich selbst vergrößert hat, sodass ein Strafstoß hätte verhängt werden müssen.“ Diese späte Klarstellung wirft erneut Fragen zur Qualität der Schiedsrichterentscheidungen bei Großturnieren auf. Hätte Deutschland diesen Elfmeter bekommen, wer weiß, wie die Geschichte der EM 2024 verlaufen wäre?

Für die deutsche Mannschaft, die in einem Turnier auf heimischem Boden so viel Hoffnung trug, ist diese späte Entschuldigung der Uefa jedoch nur ein schwacher Trost. Trainer, Spieler und Fans waren damals entsetzt über die Entscheidung, die ihnen möglicherweise den Traum vom EM-Titel geraubt hat. Auch heute noch lässt sich die Wut in vielen Fußballforen und Diskussionen spüren. Die Bestätigung des Fehlers wird nun wieder Öl ins Feuer gießen.

Marc Cucurella bekommt den Schuss von Jamal Musiala an die Hand.
Marc Cucurella bekommt den Schuss von Jamal Musiala an die Hand.Bernd Weißbrod/dpa

Für Marc Cucurella, der in dieser Situation unfreiwillig in den Mittelpunkt gerückt ist, könnte diese Nachricht ebenfalls unangenehm sein. Zwar trägt er selbst keine Schuld an der damaligen Fehlentscheidung, doch sein Handspiel bleibt nun noch stärker in Erinnerung als es ohnehin schon war. ■