Herthas Neuzugang Jon Thorsteinsson (25) kann sein erstes Spiel im Olympiastadion in zwölf Tagen gegen Fortuna Düsseldorf kaum erwarten. Doch bis dahin hat der Isländer noch jede Menge Reisestress. Wahnsinn, der Nationalspieler fliegt rund 10.000 Kilometer bis er wieder in Berlin ist. So viel fahren andere mit ihrem Auto im ganzen Jahr.
Der linke Flügelflitzer hat schon einige Touren hinter sich. Vor neun Tagen reiste er von seinem ehemaligen belgischen Klub OH Leuven zur Vertragsunterschrift nach Berlin – 630 Kilometer. Am Wochenende ging es dann wieder zurück in den Westen – zum 4:3-Wahnsinnsspiel in Kaiserslautern.
Nach dem Abpfiff stand er nach seinem 20-minütigen Joker-Einsatz mit ungläubigen und funkelnden Augen vor dem Gästeblock der Hertha Fans. So eine Stimmung hat er wohl noch nie erlebt. Eine Vorgeschmack auf die Ostkurve. Danach ging es wieder zurück an die Spree – 1300 Kilometer.
Thorsteinsson: 20 Minuten gegen Lautern, dann ab nach Island
Kurze Pause, dann vergangenen Sonntag ab in den Flieger Richtung Norden in seine Heimatstadt Reykjavik – 2413 Flugkilometer. Treffen mit der Nationalmannschaft am Montag, Freitag spielt Island in der Nations League gegen Montenegro. Dann endlich Ruhe?
Nein, dann kommt der längste Trip. Von Island nach Izmir – 4295 Kilometer in der Luft. Nächstes Länderspiel am Montag gegen die Türkei. Von da aus fliegt er dann direkt zurück nach Berlin – 1875 Kilometer. Insgesamt hat dann Thorsteinsson seit seinem Wechsel zu Hertha 10.513 Kilometer abgerissen. Müde Knochen und ein bisschen wenig Schlaf wird der flinke Wikinger haben. Zum Glück meint es der Spielplan gut und Hertha spielt gegen Düsseldorf erst am Sonntag.
Reise mit Düsseldorfs Johannesson
Was den Trip mit Islands Nationalteam noch besonders macht. Sein Freund Isak Johannesson (21) fliegt auch mit. Er spielt bei Fortuna Düsseldorf. Thorsteinsson: „Er hat mir schon vorher viel über die Zweite Liga erzählt. Daher weiß ich ganz genau, wie viele Fans zu den Spielen kommen und wie hoch das Level ist. Ich freue mich auf das Olympiastadion! Ich kann es kaum erwarten, darin vor Fans und für diesen großen Klub aufzulaufen.” Doch bis dahin liegen noch einige Kilometer vor ihm. ■