So schnell geht es

Hertha-Wunderkind Kennet: Deutschland-Debüt bei U17 und gleich der Boss

Herthas Supertalent Kennet Eichhorn ist in seinem ersten Spiel für Deutschlands U17 gegen Israel gleich Kapitän.

Author - Wolfgang Heise
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Bei Hertha spielte Kennet Eichhorn mit 16 Jahren bisher zweimal. Jetzt folgte das Deutschland-Debüt bei der U17.
Bei Hertha spielte Kennet Eichhorn mit 16 Jahren bisher zweimal. Jetzt folgte das Deutschland-Debüt bei der U17.Koch/Imago

Hertha BSC legte einen Fehlstart in der Zweiten Liga hin. Vier Spiele, zwei Punkte, kein Sieg, Platz 17. Doch ein Spieler macht richtig Freude. Der Benjamin der Truppe, Kennet Eichhorn (16), ist die große blau-weiße Hoffnung. Bei seiner ersten Nominierung für Deutschlands U17 für das Vier-Länderturnier in Duisburg war er nicht nur in der Startelf, Kennet war gleich der Boss und trug die Kapitänsbinde beim 1:1 gegen Israel.

Ganz starker Auftritt des 1,86 Meter großen Teenies jenseits der großen Fußballbühne auf dem Rasen der Sportschule Wedau in Duisburg gegen Israel. Starke Pässe als Sechser, immer anspielbar und Strippenzieher des neu formierten deutschen Nachwuchsteams.

Mit 14 Jahren und acht Monaten spielte Eichhorn in der U15, vier Monate später nach seinem 15. Geburtstag ging es in die U16. Jetzt der nächste Jahrgang. In DFB-Kreisen gilt der Junge aus Bernau längst als wertvollstes Talent, welches Deutschland gerade im Jahrgang 2009 hat. Viele Experten sehen in ihm sogar den Toni Kroos der Zukunft.

Experten halten Eichhorn für den neuen Toni Kroos

Hertha-Trainer Stefan Leitl lobt ihn für seine erstaunliche Reife: „Für sein Alter ist Kenny schon extrem weit. Ich habe keine Bedenken, ihn sofort bei den Profis spielen zu lassen.“ Bei beiden Heimspielen wurde Eichhorn bisher als Joker eingesetzt (22 Minuten beim 0:0 gegen den KSC und 45 Minuten beim 0:2 gegen Elversberg). Doch Leitl will den defensiven Mittelfeldspieler auch nicht verheizen.

Hertha-Trainer Stefan Leitl nahm sich Kennet Eichhorn bei seinem Profidebüt gegen den KSC vor der Einwechslung noch mal zur Seite.
Hertha-Trainer Stefan Leitl nahm sich Kennet Eichhorn bei seinem Profidebüt gegen den KSC vor der Einwechslung noch mal zur Seite.Huebner/Imago

Dass Eichhorn schon jetzt bei Herthas Profis dabei ist, hat viel mit der brutalen Talentejagd der Klubs zu tun. Die Bundesligavereine Bayer Leverkusen, Eintracht Frankfurt und VfL Wolfsburg waren an ihm im Frühjahr dran. Zum Glück konnte Hertha-Sportdirektor Benjamin Weber den Teenie überzeugen, bei Hertha zu bleiben. Er unterschrieb ein paar Tage nach seinem 16. Geburtstag Anfang Juli einen langfristigen Vertrag bei Hertha.

Im Laufe dieser Saison soll er zum Stammspieler werden. Vielleicht sogar schneller als gedacht. Leitl: „Wir dürfen Kenny aber nicht verheizen.“ Jetzt hat er erst mal ein strammes Programm bei Deutschlands U17. Nach dem Debüt folgt am Sonnabend (11 Uhr) das nächste Länderspiel gegen Venezuela und am Dienstag (11 Uhr) gegen England.

Mittwoch kehrt Eichhorn zu Hertha zurück. Mal sehen, wie Leitl für das Hammerspiel bei Spitzenreiter Hannover 96 am nächsten Sonnabend mit ihm plant.