Hertha BSC hat mit Dr. Peter Görlich (58, früher TSG Hoffenheim) endlich einen neuen Geschäftsführer. Montag präsentierte sich der neue blau-weiße Macher. Dass Hertha nach dem Fehlstart mit nur zwei Punkten aus vier schon mächtig unter Strom steht, wissen alle. Doch bei Görlichs Vorstellung flog wortwörtlich die Sicherung raus.
Der neue Boss wollte gerade so richtig anfangen und seine Antrittsrede halten, da wurde erst die LED-Sponsorenwand im Presseraum dunkel, dann fielen auch die Mikrofone aus. Strom weg, Sicherung rausgeflogen. Görlich blieb dabei cool und souverän. Denn der Mann ist wirklich heiß auf Hertha, da bringt ihn so ein Malheur nicht aus der Fassung.
Görlich soll den Traditionsverein strukturell auf Vordermann bringen. Erste Maßnahme steht schon: Es wird neben Sportdirektor Benjamin Weber jetzt noch ein technischer Direktor installiert, um Weber zu entlasten. Intern oder extern? Das ist dem Multi-Qualitätsmann, der auch ein Spezialist im Gesundheitswesen ist, dabei zunächst egal. Man spürt, dieser Doktor redet nicht nur, er will anpacken.

Görlich: „Spitzensport hat etwas mit Spitzenleistung zu tun“
Und das fordert er auch von allen bei Hertha BSC. Mit der Mannschaft hatte er bereits schon am Sonnabend nach dem 0:2-Desaster gegen Elversberg gesprochen. „Das gesamte sportliche Team hat von mir ein klares Bekenntnis zum Spitzensport erhalten, aber eben auch mit dem Auftrag: Spitzensport hat etwas mit Spitzenleistung zu tun”, sagt Görlich, dann ergänzt er: „Der Auftakt könnte angenehmer sein. Ich gehe aber trotzdem positiv in diese Phase rein. Ich kann die Ergebnisse nicht mehr ändern. Ich kann nur die Zukunft gestalten. Ich bin nur interessiert an Erfolg.“
Und dazu gehört für ihn auch der Aufstieg 2026. Von dem Ziel rückt bei Hertha keiner ab. Görlich stellt das sofort klar: „Der Bundesliga-Aufstieg ist tatsächlich auch von mir ein Ziel, überhaupt keine Frage. Der wäre ein Beschleuniger im Rahmen des Konsolidierungskurses.“ Ja, Hertha ächzt noch immer wegen der Verschwenderjahre von 2019 bis 2022.
Görlich sagt: „Bisher sieht der Plan so aus, dass sich der Verein in fünf Jahren vollständig konsolidiert hat, vielleicht geht es auch in vieren.“ Bei dem Satz schaut er Finanzboss Ralf Huschen an. Herthas Sparminator nickt zufrieden.