Kampf und Dampf

Hertha-Trainer Pal Dardai mit Mega-Lob: „Deyo Zeefuik hat uns gerettet“

Nach dem 3:3 gegen Nürnberg hob Hertha-Coach Dardai einen Spieler hervor, der eigentlich so gut wie weg ist – oder doch nicht?

Author - Wolfgang Heise
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Herthas Kampf-Allzweckwaffe Deyovaisio Zeefuik räumte gegen Nürnberg im Mittelfeld alles ab.
Herthas Kampf-Allzweckwaffe Deyovaisio Zeefuik räumte gegen Nürnberg im Mittelfeld alles ab.City-Press

Erste Halbzeit Flop, zweite Halbzeit Top. So sah auch Hertha-Trainer Pal Dardai das 3:3 gegen Nürnberg. „Die erste Halbzeit können wir vergessen, die zweite war gut. Da haben die Jungs Moral gezeigt, mutig weitergespielt – und das verdient Respekt“, so der Coach. Als Dardai dann ins Detail ging, gab es harte Kritik für zwei Spieler und ein Mega-Lob für einen Joker.

Dardai: „Die erste Halbzeit war nicht okay von uns. Warum war es nicht okay? Eigentlich mussten wir beide Sechser auswechseln. Doch ich wechsle nicht vor der Pause. Das mache ich nicht mit. Aber man kann es auch deutlich sagen: Pascal Klemens und Jeremy Dudziak haben keinen richtigen Zweikampf geführt.“

Dudziak musste direkt nach der Pause raus, für ihn kam Aymen Barkok. Klemens spielte bis zur 57. Minute. Nach dem 3:3-Ausgleich durch Tabakovic wurde der 18-Jährige erlöst. Und für ihn kam Deyovaisio Zeefuik (26). Die holländische Kampfmaschine räumte dann im defensiven Mittelfeld alles ab.

Dardai: „Zeefuik ist unser aggressivster Spieler“

Und Dardai gefiel das besonders: „Deyo Zeefuik ist unser aggressivster Spieler im Team, ich kann ihn immer reinbringen. Das Spiel war genau für ihn. Er ist kein Sechser, aber er hat uns gerettet. Er war der Spieler, der uns durch sein aggressives Zweikampfverhalten geholfen hat. Der verteidigt automatisch nach vorne.“

Es ist kein Geheimnis, dass der Trainer am liebsten Zeefuik, dessen Vertrag im Sommer ausläuft, aus sportlicher Sicht behalten will, weil der nominelle Rechtsverteidiger vielseitig einsetzbar ist. Doch das Problem sind die Euros. Zeefuik hat noch einen Kontrakt aus üppigen Hertha-Zeiten, er hatte 2020 bei Ex-Manager Michael Preetz für vier Jahre unterschrieben.

Der Holländer kann nur bleiben, wenn er in der nächsten Saison auf Gehalt verzichtet. Ob er das tut, ist fraglich. Zeefuik hat Angebote von anderen Klubs. Obwohl seine Hertha-Zeit höchstwahrscheinlich enden wird, haut sich der Holländer in jedem Spiel voll rein. Bei Dardai funktioniert dieser Spieler, bei anderen Trainern der Vergangenheit war das nicht der Fall. ■