Hertha BSC macht die Rückkehr von Cristian Fiel nach Nürnberg zum blau-weißen Fußballfest. Vor der Saison war der Coach etwas geräuschvoll aus seinem laufenden Vertrag beim Club ausgestiegen und hatte bei Hertha angeheuert. Entsprechend motiviert war der 1. FC Nürnberg unter Neu-Trainer Miroslav Klose. Prallt an Hertha humorlos ab. Vor 36.553 feiern die Blau-Weißen mit 2:0 (1:0) den Auswärtssieg.
Gleich zu Beginn zieht Hertha alles Fußballglück auf einmal. Vom Anpfiff weg bekommt Nürnberg einen Freistoß auf der linken Seite. Jens Castrop zirkelt die Kugel auf Lukas Schleimer, dessen Kopfball an den Querbalken klatscht. Puuh. Aber spätestens dieser Kracher weckt Hertha so richtig auf.
Beim 1:0 gelingt Hertha eine Traumkombination über drei Stationen
Die Blau-Weißen übernehmen die Kontrolle. Immer sicherer spielen sie sich die Chancen raus. Und schludern im Abschluss. Bis Ibo Maza, von Torwart Tjark Ernst mit der Kugel gefüttert, losmarschiert und Derry Scherhant butterweich auflegt. Der schlenzt ganz stark an Nürnbergs Keeper Jan Reichert vorbei platziert und clever ins lange Eck. Die Führung ist hochverdient. Das 1:0 war einfach fällig.
In der Pause muss Marten Winkler in der Kabine bleiben. Für ihn kommt Jon Dagur Thorsteinsson. Den blau-weißen Lauf bringt dieser Wechsel nicht aus dem Tritt. Im Gegenteil. Hertha knüpft nahtlos an die erste Hälfte an und so geht der sonnige Nachmittag für Fiel an alter Wirkungsstätte weiter.
Bis zum 2:0 für Hertha BSC muss Trainer Cristian Fiel lange um den Sieg zittern
Zum perfekten Glück fehlt allerdings das 2:0. Auch wenn mit Thorsteinsson Einwechslung noch mehr Dampf in der Offensive ist, will es mit der zweiten Bude nicht klappen. Und es kommt, wie es in solchen Fällen kommt: Mit zunehmender Spielzeit wird es eine Zitterpartie. Das Spiel wird enger. Nürnberg taucht öfter vorm Tor auf. Der Video-Schiri checkt sogar eine Elferszene.
Am Ende ist das alles egal. Denn Palko Dardai macht den Sack mit dem 2:0 (90.) zu. Der Schlusspfiff zementiert den Auswärtssieg von Hertha BSC. Es ist der erste Erfolg gegen den 1. FC Nürnberg in bisher erst acht Partien in der Zweiten Bundesliga (vier Unentschieden, vier Niederlagen) und ein für den Saisonverlauf ziemlich wichtiger Dreier. Er ist genau die richtige Antwort auf die Düsseldorf-Pleite (0:2) am vergangenen Wochenende und erlaubt Hertha mit zehn Punkten aus sechs Spielen als Siebter auch weiterhin den Blick nach oben richten zu können. Nürnberg unter Miroslav Klose (Platz 11, sieben Punkte) allerdings muss sich besser sortieren. Das Tabula rasa nach dem Fiel-Abgang ist noch nicht beendet. ■