Sonnabend erster Sieg?

Hertha-Heimfluch! Trainer Leitl will raus aus dem Hamsterrad

Viertes Heimspiel für Hertha BSC. Es müssen diesmal endlich drei Punkte gegen Preußen Münster her.

Author - Wolfgang Heise
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Seit fünf Monaten konnte Trainer Stefan Leitl mit Hertha BSC nicht mehr im Olympiastadion gewinnen. Klappt es Sonnabend gegen Preußen Münster?
Seit fünf Monaten konnte Trainer Stefan Leitl mit Hertha BSC nicht mehr im Olympiastadion gewinnen. Klappt es Sonnabend gegen Preußen Münster?Imago/Engler/Nordphoto

Fünf Monate ist es her. Da konnten Herthas Fans beim 1:0 gegen Fürth den letzten Sieg im Olympiastadion bejubeln. Die Heimschwäche setzt sich auch in dieser Saison fort. Noch kein Sieg nach drei Partien, erst einen Punkt in der Betonschüssel. Kann Hertha BSC am Sonnabend (13 Uhr) den Heimfluch gegen Preußen Münster beenden?

Geändert hat sich nicht viel: Im fremden Stadion sind die Blau-Weißen auf Erfolgskurs. Sieben Punkte, Platz 2 in der Auswärtstabelle. Schon vergangene Saison hamsterte Hertha auswärts 27 Punkte. Doch im Olympiastadion gab es regelmäßig Enttäuschungen. Nur vier Siege, Heimtabellenletzter mit nur 17 Zählern. Nach drei Heimspielen (0:0 gegen KSC, 0:2 gegen Elversberg, 0:2 gegen Paderborn) gab es noch nicht mal ein Tor und Hertha steckt in der Auswärtstabelle schon wieder tief im Keller.

Trainer Stefan Leitl möchte am liebsten gar nicht über einen Heimkomplex reden, damit sich dieser nicht noch weiter in die Köpfe der Spieler bohrt. Doch dabei ist der längst da. Er war auch schon existent, als Leitl noch gar nicht bei Hertha im Amt war. Als Hertha 2023 abgestiegen war, wurde die erste Zweitliga-Saison immerhin noch mit acht Heimsiegen abgeschlossen. In der Spielzeit 2024/25 waren es nur noch vier. Ex-Coach Cristian Fiel schaffte nur zwei Heimdreier in zehn Heimspielen. In den restlichen sieben Begegnungen war Leitl erfolgreicher. Zwei Heimsiege, vier Unentschieden und nur eine Niederlage.

Heimschwäche seit über einem Jahr

Alle glaubten an den Aufwärtstrend im Olympiastadion und an die Rückkehr der alten Heimmacht in dieser Saison. Doch bisher sah man davon nichts. Es klingt kurios: Aber die tollen blau-weißen Fans, die ihr Team unterstützen, sorgen, für die mentale Blockade. Jeder Spieler baut sich einfach zu viel Druck auf, weil er es besonders gut machen will.

Leitl: „Durch die Wucht des großen Olympiastadions mit seiner speziellen Stimmung will das Team zu viele Dinge besonders gut machen und scheitere dann. Wenn es dann nicht klappt, versucht es jeder mit Einzelaktion und die sind dann auch mit zu vielen Fehlern.“ Die Atmosphäre des Olympiastadions ausblenden und einfach so tun, als sei es ein Auswärtsspiel? Einfacher gesagt, als getan.

Hertha-Kapitän Fabian Reese und Torwart Tjark Ernst diskutieren nach dem 0:2 gegen Paderborn im Olympiastadion.
Hertha-Kapitän Fabian Reese und Torwart Tjark Ernst diskutieren nach dem 0:2 gegen Paderborn im Olympiastadion.Imago/Contrast

Hertha-Coach Leitl: Kein Spektakel, sondern Punkte

Der Coach hat es längst erkannt: „Es ist wie so ein Hamsterrad. Wir bekommen nicht diese Energie, diese Teamgeschlossenheit auf dem Platz wie in den Auswärtsspielen. Wir müssen die Kontrolle in der Mannschaft bewahren, dass wir klar bei unseren Prinzipien bleiben.“

Konzentration auf den Matchplan, statt Kunststücke mit dem Ball. Leitl: „Den Spielern muss klar sein, dass du nicht immer ein Spektakel bieten musst. Aber du musst in der Zweiten Liga intensiven Fußball zu Hause spielen. Man muss nicht immer schön, nicht immer gut spielen, man muss erfolgreich spielen. Es geht um Ergebnisse.“ Hertha braucht Heimstärke, sonst ist das Saisonziel Bundesliga-Aufstieg schon Weihnachten abgehakt.