Ärgern konnte man sich über Herthas schwache erste Halbzeit beim 3:1 gegen Braunschweig. Doch mich haben vier sinnlose Minuten am meisten bei diesem Spiel genervt. Die vier Minuten des VAR-Horrors beim ersten Elfer in der 50. Minute.
Ganz ernsthaft: Was soll das? Schiedsrichter Dr. Robin Braun aus Wuppertal machte alles richtig. Er hatte sofort wie auch alle 45.457 Fans im Stadion erkannt, dass Braunschweigs Torwart Lennart Grill mit der Hand Michael Cuisance am Schienbein festhielt, auch noch als er im Strafraum war. Braun zeigte Grill wegen Notbremse die Rote Karte. Der Keeper ging ohne Protest vom Platz. Und dann kam das Handzeichen des Schiris auf den Elfmeterpunkt.

Cuisance schnappte sich den Ball, aber Dr. Braun bekam ein Funksignal vom Videoschiedsrichter Guido Winkmann. Elfmeter, ja oder nein? In den kleinsten Details und mit vier Kameras wurde alles genau seziert. War der Catchergriff des Keepers nun entscheidender vor der Strafraumlinie oder dahinter. Cuisance kam auf alle Fälle erst im Sechzehner zu Fall. Das alleine ist schon absurd. Es raubt die Fußballfreude und es enteiert den Schiri immer mehr.
Cuisance: „Es war ein dummes Foul des Torwarts“
Doch noch verrückter ist die Zeit, die für die Prüfung gebraucht wurde. Vier Minuten sinnlose Haarspalterei. Genauso wird die Emotion im Fußball kaputt gemacht. Ganz abgesehen davon, dass es für den Elferschützen ein Nervenspiel ist, wenn er so lange am Punkt warten muss, aber für Braunschweigs Ersatzkeeper Marko Johansson, der für den Sünder kam, war es gewonnene Zeit, um sich warm zu machen.