Zweiter Heimsieg da, aber wie! Hertha BSC gewinnt durch zwei Elfmeter und einem Niederlechner Joker-Tor gegen zehn Braunschweiger mit 3:1. Die erste Halbzeit war ein kollektiver Totalausfall mit einem 0:1-Rückstand. Trainer Cristian Fiel war richtig angefressen, der Ton wird aber nächste Woche härter. Die blau-weißen Profis werden sich dann einiges vom Coach anhören müssen.
Fiel sagt es klipp und klar, was er von den ersten 45 Minuten hält: „Ich nehme erstmal diese drei Punkte. Ich bin aber nicht zufrieden, weil wir Dinge nicht machen, die wir die ganze Woche im Training machen. Den ein oder anderen Raum hätten wir bespielen müssen. Wir haben es in der ersten Halbzeit nicht gemacht. Deswegen bin ich sauer.“

Fiel kündigt grundsätzliche Aussprache an
Der Trainer hatte einen Plan, stellte sogar auf Dreier-Abwehrkette um, damit es eine Überzahl gibt. Michal Karbownik spielte als zweiter Sechser neben Kevin Sessa. Doch die eine echte Bindung zur Offensivabteilung fand nicht statt. Fiel spricht es deutlich an: „Wir haben extra einen Mann vorgezogen, aber es ist uns da nicht gelungen, die Räume auszunutzen. Wir werden nächste Woche über Dinge sprechen, die grundsätzlich sind. Ansonsten wird es schwierig, Spiele zu gewinnen.“
Die glückliche und schmeichelhafte Wendung beim Heimsieg, gab es nur durch zwei Elfmeter und dem Platzverweis des Eintracht Keepers Lennart Grill wegen einer Notbremse an Michael Cuisance, der den ersten Elfer zum 1:1-Ausgleich verwandelte. Fiel: „Nach dem Elfmeter war es ein komplett anderes Spiel. Da hatten wir dann Überzahl, da fielen uns die Angriffe leichter.“
Fiel mahnt die Spieler jetzt zum zweiten Mal
Es ist nicht das erste Mal, dass Fiel lauter wird. Schon nach dem 2:2 auf Schalke vor zwei Wochen hatte er angemahnt: „Nicht jeder hat gemacht, was er machen sollte.“ Nach neun Liga-Spielen haben die blau-weißen Profis noch immer nicht ganz begriffen, wie Fiel offensiven Fußball spielen lassen will, obwohl genau dafür trainiert wird. Nächste Woche beim Auswärtsspiel in Karlsruhe muss mehr Spielkultur zu sehen sein.