So richtig wusste auch Trainer Cristian Fiel nicht, ob er mit dem Punkt auf Schalke zufrieden sein sollte oder sich ärgern sollte. Er sagte nach Herthas 2:2 nur: „Ob das Ergebnis gut ist, das kann ich noch nicht sagen. Mein Gefühl ist gerade gemischt.“ Doch bei der Analyse wurde er deutlicher und kritisierte knallhart.
„Wir sind gut ins Spiel reingekommen. Wir gehen verdient in Führung und müssen das zweite Tor schießen. Dann passiert etwas, was ich jetzt noch nicht genau erklären kann. Wir verlieren komplett die Kontrolle, wir wollten Schalke Mann auf Mann verteidigen“, erklärt der Coach und dann dieser Satz: „Aber es hat nicht jeder das gemacht, was er machen sollte. Du darfst so am Strafraum nicht so verteidigen. Da waren wir nicht eng genug am Gegner. Wer es nun war, ist egal. “
Angesprochen gefühlt haben dürfte sich Pascal Klemens, der 1:1-Torschütze Kenan Karaman nur noch hinterherlaufen konnte, weil komplette Unordnung in der Defensive herrschte. Ausgerechnet Youngster Klemens, der vergangene Saison auftrumpfte und jetzt bei seinem ersten Spiel von Anfang an, war für einen Moment nicht hellwach.
Klemens: „Ergebnis fühlt sich beschissen an“
Klemens selbst sagte nach dem Abpfiff: „Das Ergebnis fühlt sich ehrlich gesagt beschissen an, weil wir uns viel vorgenommen hatten. Wir sind in Führung gegangen, haben dann leider zwei Tore kassiert, bei denen wir es gemeinsam nicht gut verteidigen.“ Immerhin holte Klemens in der 71. Minute dann den Elfer zum 2:2 für Hertha heraus. Klemens: „Ich glaube, insgesamt habe ich es ganz gut gemacht und es fühlt sich gut an, dass ich der Mannschaft helfen konnte, auch in der Szene, die zum Elfmeter geführt hat.“

Doch nach dem Ausgleich stockte wieder Herthas Offensivdrang. Auch das ärgerte Fiel: „In der zweiten Halbzeit haben wir wieder alles unter Kontrolle. Aber nach dem 2:2 kippt das Spiel wieder und wir geben es wieder aus der Hand.“ Da gibt es in den nächsten Tagen noch viel Redebedarf. ■