Stimmen zur Hertha-Pleite

Hertha-Coach Dardai: „Erste Halbzeit? Das war komplett gegen den Matchplan“

Nach dem 0:2 beim FC St. Pauli sprach Hertha-Trainer Pal Dardai gnadenlos die Schwächen in der ersten Halbzeit an.

Author - Wolfgang Heise
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Herthas Trainer Pal Dardai an der Seitenlinie. Er trieb seine Spieler an, doch die kamen in der ersten Halbzeit beim FC St. Pauli nicht auf Touren.
Herthas Trainer Pal Dardai an der Seitenlinie. Er trieb seine Spieler an, doch die kamen in der ersten Halbzeit beim FC St. Pauli nicht auf Touren.City-Press

Das Hertha-Spiel beim Spitzenreiter wurde in der ersten Halbzeit verloren. Katastrophale 45 Minuten – 0:2 beim FC St. Pauli. Trainer Pal Dardai war bedient wegen des hilflosen Auftritts im ersten Durchgang und zählte das Team an: „Das war komplett gegen den Plan. Wir hatten einen ganz anderen Matchplan gehabt.“

Die blau-weißen Profis standen viel zu tief gegen die heranstürmenden Hamburger und konnte sich nicht aus der eigenen Hälfte befreien. Dardai sagt es gnadenlos: „Die erste Halbzeit, da hatten wir nicht mal eine Balleroberung. Unsere Handlungsschnelligkeit, Reaktionsschnelligkeit, da haben wir ein Riesendefizit, auch für diese Liga. Erste Halbzeit: Nach drei Pässen, Fehlpass. So kannst du auswärts nichts bewegen.“

Der Coach weiter: „Tiefe Staffelung haben wir geübt, aber es gab keine Balleroberung, damit du umschalten kannst. Wir haben uns nicht rausgeschoben. Da müssen wir uns Gedanken machen.“

In der Pause verzichtete der Coach komplett auf eine kurze Videoanalyse, um Fehler aufzuzeigen. „Ich habe gesagt, erst mal vergessen, wir hatten keine Balleroberung. Dann habe ich die neue Aufstellung gezeigt und gesagt: Ich möchte eine Mannschaft sehen, die nach vorne verteidigt, die mutig spielt“, so Dardai.

Doch die Pleite konnte auch nicht mehr verhindert werden. Dardai war immerhin mit dem zweiten Durchgang zufriedener: „Da hat es ein bisschen besser ausgesehen mit dem Spielaufbau. Da sind wir dann mutig mit dem Ball umgegangen. Aber die letzte Konsequenz bei Torchancen war nicht da.“

Herthas Fabian Reese: „Wir sind zu inkonstant“

Herthas Fabian Reese konnte beim 0:2 in St. Pauli auch keine entscheidenden Impulse im Angriff setzen.
Herthas Fabian Reese konnte beim 0:2 in St. Pauli auch keine entscheidenden Impulse im Angriff setzen.City-Press

Auch Publikumsliebling Fabian Reese sah es genauso: „St. Pauli spielt einen Superfußball. Aber ich schaue lieber auf uns, auf die eigene Leistung. Wir waren in der ersten Halbzeit zu langsam. Es geht darum, die Konzentration hochzuhalten und den Matchplan umzusetzen. 90 Minuten konzentriert sein, das gelingt uns zu selten. Da sind wir inkonstant.“

Der Flügelflitzer schaut trotzdem nach vorne: „Wir müssen weiterhin von Woche zu Woche schauen und dabei das nächste stets als das wichtigste Spiel annehmen, bestmöglich performen und im Optimalfall drei Punkte holen. Es ist eine Selbstverständlichkeit, dennoch nach wie vor alles reinzulegen. Ehrliche Arbeit, Grundtugenden sowie Leidenschaft müssen dabei im Fokus stehen.“■