Hertha-Pleite bei St. Pauli

Hertha BSC verliert 0:2: Erst Doppelschreck, dann Aufstiegsträume ganz schnell weg

Eine katastrophale erste Halbzeit verhindert das Hertha-Wunder am Millerntor. 

Author - Wolfgang Heise
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Der Anfang vom Ende! In der 16. Minute traf St. Paulis Manolis Saliakas zum 1:0 gegen Hertha BSC.
Der Anfang vom Ende! In der 16. Minute traf St. Paulis Manolis Saliakas zum 1:0 gegen Hertha BSC.Imago Images/MIS

Bilden Sie mal einen Satz mit X, das war nix! Hertha BSC verliert völlig chancenlos bei Zweitliga-Spitzenreiter FC St. Pauli mit 0:2 (0:2). Die letzten Aufstiegsträume sind damit endgültig für die Blau-Weißen vorbei. Und noch brutaler: Das Spiel war ein Kassenunterschied – besonders in der ersten Halbzeit.

Doppelschock für Hertha schon vor dem Anpfiff. Torwart Tjark Ernst klagte beim Aufwärmen über muskuläre Probleme im Oberschenkel. Für ihn kam Marius Gersbeck in den Kasten, sein erstes Liga-Spiel in dieser Saison nach seinem Prügelskandal im Sommer 2023. Aber dann auch noch das! Torjäger Haris Tabakovic knickte beim Einschießen um, krümmte sich vor Schmerzen, hielt sich das rechte Knie und ging dann in die Kabine. Dort wurde er behandelt, blaues Tape um das Knie. Tabakovic biss auf die Zähne und spielte doch. 

Gersbeck für Ernst im Hertha-Tor

Nach dem Anpfiff nebelten Herthas Fans erst mal das Millerntor mit Rauchtöpfen ein, drei Minuten Unterbrechung. Und was war mit dem Feuer auf dem Platz? Nur Spitzenreiter St. Pauli drehte auf. Nach 16 Minuten führten die Kiezkicker bereits 1:0. Manolis Saliakas traf nach einer Ecke per Schuss aus dem Hinterhalt, der Ball wurde noch von Kapitän Toni Leistner unhaltbar für Gersbeck abgefälscht.

Der Tiefschlag saß. Die Blau-Weißen konnten sich danach überhaupt nicht aus der eigenen Hälfte befreien. Zu wenige gewonnene Zweikämpfe und unpräzise Pässe. In der 44. Minute bekam die Defensive den Ball dann überhaupt nicht mehr herausgespielt und St. Paulis Marcel Hartel traf aus 17 Metern zum 2:0. Damit ging es in die Pause. Und Hertha war damit noch gut bedient.

St. Pauli trifft doppelt

Trainer Pal Dardai reagierte mit drei Wechseln, schickte Derry Scherhant (für Marten Winkler), Ibo Maza (für den angeschlagenen Tabakovic) und Marton Dardai (für Toni Leistner) rein. Das brachte Entlastung, besonders weil Marton Dardai als Innenverteidiger öffnende Pässe nach vorne schaffte.  In der 61. Minute nahm er einen langen Ball von Aymen Barkok mit dem Kopf an, leitete sofort weiter auf Scherhant, dessen Schuss wurde von Pauli-Verteidiger Karol Mets abgeblockt (61.). 

Die zweite Halbzeit lief für die Blau-Weißen besser. Doch für ein Tor reichte es nicht. Die Moral stimmt in der Truppe, doch um wirklich in den Aufstiegskampf einzugreifen, fehlt einfach zu viel. Diese Mannschaft muss wachsen und erwachsen werden, um vielleicht nächste Saison den Angriff auf die Bundesliga zu starten.