Kennen Sie noch Chidera Ejuke (26)? Der nigerianische Flügelflitzer tanzte in Herthas Abstiegssaison 2022/23 für die Blau-Weißen und hatte viel Verletzungspech. Jetzt hat Ejuke sein neues Glück gefunden – in Spanien, beim FC Sevilla, wieder vereint mit Ex-Herthaner Dodi Lukebakio (26).
Vor fünf Wochen unterschrieb „Chiddi“ einen Dreijahresvertrag beim FC Sevilla und ist seitdem einfach nur glücklich: „Ich bin sehr aufgeregt, jetzt hier zu sein. Ich will jede Menge Tore machen und vorbereiten.“ Die ungewisse Zeit als Leihspieler eines russischen Klubs ist für ihn vorbei. ZSKA Moskau hatte den Außenstürmer 2020 vom holländischen Erstligisten SC Heerenveen für 11,5 Millionen Euro gekauft. Anderthalb Jahre später begann Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine. Wirtschaftsboykott, und alle ausländischen Spieler im Putin-Reich durften das Land auf Leihbasis verlassen.
Ex-Hertha-Trainer Sandro Schwarz, der vorher selbst bei Dynamo Moskau war, kannte Ejuke ganz genau. Die Blau-Weißen liehen ihn für ein Jahr aus. Der flinke, trickreiche Stürmer hatte sich bis zur Winterpause gerade so richtig eingelebt, machte alle Bundesligaspiele mit, neun davon in der Startelf. Dann verletzte er sich im Florida-Trainingslager am Knie. Drei Monate Pause. Erst im erfolglosen Abstiegsendkampf kam er noch zu fünf Teileinsätzen.
Ejuke: Immer wieder Telefonate mit Lukebakio

Ejukes weiteres Schicksal ging beim Sanierungsfall Hertha BSC im Sommer 2023 fast unter. Er wurde von ZSKA Moskau erneut ausgeliehen, an Royal Antwerpen. In Belgien blühte er wieder auf. 39 Spiele, fünf Tore, sechs Torvorlagen. Er empfahl sich bei den Scouts vom FC Sevilla, und Ex-Herthaner Dodi Lukebakio, der vergangenen Sommer zu den Spaniern wechselte, konnte auch nur Gutes über Ejuke berichten. Er lotste seinen Kumpel quasi zu seinem Klub.
Ejuke verät: „Dodi habe ich immer vermisst. Wir hatten immer Kontakt, er ist ein Freund von mir bei Hertha geworden. Er hat immer gesagt: Ruf mich an, wenn irgendetwas ist. Und er hat mir zum Wechsel nach Sevilla geraten.“ Da Ejukes Vertrag in Russland auslief, schnappte Sevilla zu – ablösefrei!
Dienstag machte der Nigerianer sein zweites Spiel für den FC Sevilla. Ein 1:2-Testkick gegen Benfica Lissabon an der portugiesischen Algarve. Nicht dabei war Lukebakio, der nach der EM mit Belgien noch verlängerten Urlaub hatte. Doch die Wiedervereinigung auf dem Platz naht. Dann spielt Sevilla endgültig mit Herthas alter Dodi-Chiddi-Flügelzange. ■