Eigentlich sollte Herthas Torwart Marius Gersbeck (28) nach der Prügelnacht im Sommer in Österreich, anschließender Suspendierung und Begnadigung erst in der Rückrunde wieder voll in den Konkurrenzkampf eingreifen. Doch jetzt ist Gersbeck schon beim Zweitligaspiel bei Hansa Rostock dabei – als Ersatzkeeper hinter der Nummer eins Tjark Ernst (20).
Normalerweise sitzt Robert Kwasigroch (19) auf der Bank, um im Notfall einzugreifen. Doch der junge Keeper steht gleichzeitig bei Herthas U23 im Regionalligaspiel beim Chemnitzer FC im Tor. Er soll dort Spielpraxis bekommen. Jetzt durfte Gersbeck mit nach Rostock reisen. Er ist damit das erste Mal im Profikader, seit er nach drei Jahren beim Karlsruher SC im Sommer zu Hertha zurückgekehrt war. Ein weiterer Schritt zur Rehabilitierung nach seinem Prügel-Blackout im Trainingslager in Österreich.
Gersbeck hatte dort einen 22-Jährigen krankenhausreif geschlagen. Das Strafverfahren wurde eingestellt, Gersbeck musste aber 50.000 Euro Strafe zahlen. Danach wurde die Suspendierung bei Hertha BSC aufgehoben und seit vier Wochen darf Gersbeck wieder mittrainieren. Auf der Mitgliederversammlung im Oktober entschuldigte sich Gersbeck aufrichtig bei den Herthanern: „Am 15. Juli habe ich den größten Fehler meines Lebens gemacht und bereue diesen zutiefst. Ich habe meine Familie, Freunde und die Hertha-Familie schwer enttäuscht.“