5:0, einfach mal richtig feiern. Hertha, von einigen Experten bereits in den totalen Untergang prophezeit, setzt nicht nur ein Überlebenszeichen mit diesen fünf Toren gegen Fürth. Dieser Sieg war ein Ausrufezeichen. Und mittendrin der neue Kapitän Toni Leistner, ein Ex-Unioner. Erst von einigen angefeindet, jetzt abgefeiert.
„Ich habe da ein dickes Fell. Für mich zählt nur, was auf dem Rasen passiert“, wischt Leistner die Diskussion über seine Köpenicker Vergangenheit komplett weg. Eben genau so souverän wie bei seiner Zweikampfführung. Rasen ist ein wichtiges Stichwort. Er ist der Kapitän der Schmerzen.
Mit Plexiglas-Maske lief er wegen seiner gebrochenen Nase, vor einer Woche in Hamburg beim 0:3 zugezogen, auf. „Ein Ball ist beim Köpfen direkt auf die Maske gekommen, da hat die Nase wieder gescheppert. Macht nichts, weiter machen“, sagt er.
Leistner: Stolzer Kapitän in der Ostkurve

Leistner geht voran und aus dem Kapitän der Schmerzen wird langsam der Kapitän der Herzen. Denn Herthas Fans mögen genau diese Typen, die dahingehen, wo es wehtut. In den vergangenen Jahren gab es zu viel Schönspielerei, die wegen Erfolglosigkeit ziemlich schnell hässlich wurde. Leistner ist jetzt der Boss, es ist ein Schritt hin zu mehr Ruhe im Team.


