Da liegen dann wohl doch Welt zwischen. Während sich Herthas Profis auf die neue Zweitliga-Saison im österreichischen Kitzbühel vorbereiten, ist Superjuwel Ibo Maza (19) mit seinem neuen Klub Bayer Leverkusen in Rio de Janeiro. Völlig neue Horizonte an der Copacabana für den Teenie.
Nach der Landung in Rio ging es mit der Werkself direkt an den Strand. Das Mannschaftshotel liegt in unmittelbarer Nähe. Dort gab es eine kleine Willkommensfeier mit brasilianischem Flair. Die Bayer-Profis bekamen neben einem Kaltgetränk aus der Kokosnuss noch einen Strohhut aufgesetzt. Maza hat seinen Spaß und posierte stolz mit der luftigen Kopfbedeckung am Meer.
Doch seit Mittwoch wird auf dem Vereinsgelände von Flamengo Rio de Janeiro trainiert. Für den offensiven Mittelfeldspieler beginnt ein neues Kapitel seiner jungen Karriere. Er soll so schnell wie möglich der kreative Nachfolger von Florian Wirtz werden, der zum FC Liverpool gewechselt ist. Der Deutsche Meister 2024 macht gerade einen Totalumbruch. Trainer Xabi Alonso ist weg, jetzt hat der Holländer Erik ten Hag das Sagen und den Auftrag, Bayer auf Dauer in die Champions League zu bringen. Maza ist dabei eine Schlüsselfigur.

Leverkusens Routinier Hofmann: „Ibo Maza kann ein ganz Großer werden“
Der erfahrene Mitspieler Jonas Hofmann (32) lobt Maza jetzt schon: „Wenn man ihm ein kleines bisschen Zeit gibt, dann kann das auch ein ganz Großer werden von der Art und Weise, wie er spielt. Ich finde, das sieht man schon. Das müssen die jungen Spieler natürlich annehmen und auch sehen, dass die Chance besteht. Da kann es auch immer ganz, ganz schnell gehen und wir müssen gar nicht diesen riesengroßen Ersatz holen, sondern es entwickelt sich aus dem Team heraus oder aus den jungen Neuzugängen.“

Für Ibo Maza sind die Tage in Rio sehr wichtig. Nach neun Jahren bei Hertha BSC muss er sich jetzt sofort bei Bayer wohlfühlen, damit er die Lust an seinen Tricks nicht verliert. In Brasilien wird dafür der mentale Grundstock direkt unterm Zuckerhut gelegt. Schon nach seiner Vertragsunterschrift im Mai sagte er: „Jetzt möchte ich mich bei einem europäischen Topklub auf der ganz großen Bühne bewähren. Hier in Leverkusen kann ich mich noch weiterentwickeln und Titel gewinnen – das ist es, was mich antreibt.“
Mit Lockerheit und Strohhut soll es gelingen. Ibo Maza wird erstmal sein Bundesliga-Comeback bei Leverkusen feiern, wenn es am 23. August gegen Hoffenheim geht. Vor zwei Jahren verabschiedete sich der Zehner bei Herthas Abstieg aus dem Oberhaus mit einem Tor, als er beim 2:1 am 34. Spieltag in Wolfsburg traf. Damals war Maza erst 17 Jahre alt. Zwei Jahre und zwei Zweitliga-Saisons später ist der junge algerische Nationalspieler bereit für Höheres.