Ein brutaler Tritt und Träume wurden zerstört. Fünf Tage nach der Brutalo-Grätsche des Cottbusers Filip Kusic (28), zwei Tage nach der Operation seines Fußes meldet sich Herthas Fabian Reese (26) nochmal zu Wort. Das, was er dort mitteilt, ist einfach nur erschütternd und zutiefst peinlich für Drittliga-Aufsteiger Energie Cottbus. Der Übeltäter Kusic hat sich bis jetzt nicht für sein rüdes Foul mit den schlimmen Folgen entschuldigt.
Fabian Reese schrieb auf Instagram in einem besonnenen Ton: „Emotionen, Tore, Werte und Ziele, all das gibt uns der Fußball und noch viel mehr. Eine ganz zentrale Rolle nimmt die Fairness ein. Dazu zählt auch, dass man sich nach einem Foul die Hand gibt, sich entschuldigt und Thema wieder geklärt ist. Wenn das nicht der Fall ist und auch nach dem Spiel weder in der Kabine noch per Nachricht einmal ein ,Sorry es tut mir leid', kommt, glaube ich, verlieren wir auf lange Sicht, dass Wertegerüst für unseren Sport aus den Augen.“
Reese: „Es gab Sorry, es tut mir leid“

Reese nennt nicht den Namen seines Kaputt-Treters. Doch jeder weiß, wer es war. Filip Kusic sorgte dafür, dass Reese über Wochen nicht für Hertha BSC spielen kann. Und jetzt sorgt er noch für die nächste Peinlichkeit, dass er sich nicht mal dafür entschuldigt hat. Doch das ist längst nicht alles.

Als Reese vom Platz humpelte, wurde er vom Energie-Mob beleidigt
Die Cottbusser Fans haben auch für einen Skandal gesorgt, den Reese jetzt klar öffentlich macht. Als er verletzt vom Platz, weinend vor Schmerzen, humpelte, wurde er widerwärtig vom Energie-Mob beschimpft. Grausamer ging es eigentlich nicht mehr. Reese im O-Ton: „Wenn man dann ausgewechselt wird vor Schmerzen und Ungewissheit hat, diesen Sport noch auszuüben, vielleicht für Monate und voller Emotionen in Tränen ausbricht, ist es schonmal ein schreckliches Gefühl. Wenn man dann an den gegnerischen Fans vorbeigeht und dutzende Schreie wie ,Schwuchtel, Hurensohn' und noch deutlich schlimmere Beschimpfungen an den Kopf bekommt, entfernen wir uns von diesem Wertegerüst.“
Reese versteht den ganzen Hass nicht. Er will einfach nur Fußball spielen. Für Energie Cottbus stellt sich zum wiederholten Mal die Frage: Wie weit darf Fanatismus im Stadion der Freundschaft gehen? Der Verein muss nach diesem Skandal einen Dialog mit der Fanszene führen. ■