Es sollte ein Freundschaftsspiel sein. Doch es wurde zur Treterei. Drittliga-Aufsteiger Energie Cottbus spielte beim 2:2-Test zu hart gegen Hertha BSC. Zu viele Fouls und die Bilanz ist bitter: Fabian Reese hat einen dicken Knöchel. Haris Tabakovic und Linus Gechter müssen wohl zum Zahnarzt.
Trainer Cristian Fiel sagte nach dem Spiel: „Reeses Verletzung ist mit Abstand das Schlimmste, was passiert ist. Ich hoffe nur, dass es nicht allzu schlimm ist.“ Ein genaue Diagnose steht noch aus. Doch es sieht stark nach einer Bänderverletzung im rechten Knöchel aus.
Fiel:„ Die Zahnärzte müssen sich auf was gefasst machen“
Doch er war nicht der einzige Pechvogel. Fiel weiter: „Da muss sich der eine oder andere Zahnarzt auf was gefasst machen. Haris hat was abgekriegt, Linus Gechter auch.“ Sommerhitze und aufgeheizte Stimmung unter den Energie-Fans im Stadion der Freundschaft. Immer wieder Pöbelgesänge gegen die blau-weiße Mannschaft: „Hertha, die Sch… von der Spree.“ Die aufgeladene Stimmung übertrug sich auf dem Platz.
Die Cottbusser ließen die schon fast vergessene Rivalität aus gemeinsamen Bundesliga-Zeiten wieder aufleben. Ein Energie-Verteidiger war mit seinem Rüpel-Gekicke fast nicht aufzuhalten. Filip Kusic trat Reese (16.) brutal um. Dann schoss er Tabakovic aus Nahdistanz den Ball an den Kopf (22.), der Stürmer lag benommen auf dem Platz und fasste sich danach in den Mund, um seine Zähne zu überprüfen.
Herthas Sessa umgetreten

Als er dann auch noch Kevin „Diego“ Sessa am Strafraum umsenste, bekam Kusic endlich Gelb (36.). Schiedsrichter Henry Müller von der SG Willmersdorf aus Cottbus hätte viel früher die Energie-Spieler ermahnen und erinnern müssen, dass es sich um Freundschaftsspiel handelt.
Fiel war wegen der angeschlagenen und verletzten Spielern kurz vor dem Trainingslagerstart in Österreich am Donnerstag nicht amüsiert: „Das hätte heute etwas besser laufen können, was dieses Thema betrifft.“ Doch besonnen sagt er dann doch: „Okay, das ist Fußball. Es kann immer alles passieren.“ Hertha soll sich überlegen, ob es nochmal einen Test bei so viel „Gastfreundschaft“ in Cottbus geben sollte. ■