Noch sieben Spiele für Hertha BSC, noch siebenmal die Chance für Mittelfeldboss Diego Demme (33) zu zeigen, was wirklich in ihm steckt. Der Mann hatte wirklich maximales Pech in dieser Saison. Er sollte der Schlüsselspieler werden, doch zwei Gehirnerschütterungen warfen ihn weit zurück. Jetzt ist Demme wieder da, wird jetzt endlich alles gut?
Beim 3:1 gegen den KSC war der Mittelfeldspieler, der im Sommer vom SSC Neapel kam, endlich wieder in der Startelf. Das war vor über drei Monaten das letzte Mal, damals gab es 0:0 bei Hannover 96. Demme rutschte eigentlich eher unverhofft jetzt schon ins Team, weil sich Pascal Klemens beim UU20-Länderspiel an der Hüfte verletzte.
Er spielte klar und präzise und sorgte für Ordnung gegen Karlsruhe. Nach dem Abpfiff gab sich der 1,70-Meter-Mann bescheiden: „Ich bin nicht richtig in die Rückrunde reingekommen, hatte noch Schwierigkeiten. So ist das als Sportler manchmal, jetzt will ich einfach weitermachen. Ich würde mich freuen, wenn ich beim nächsten Mal wieder auf dem Platz stehe, aber das entscheidet der Trainer.“
Die Chancen haben sich seit seinem Auftritt im Olympiastadion gewaltig erhöht. Denn auch eben der Trainer war sehr angetan von Demmes Leistung. Stefan Leitl lobte: „Ich war mit Diego zufrieden. Er hat seine Sache gut gemacht. Das war für mich aber nicht überraschend, sondern eher erwartbar, weil er ein sehr erfahrener Spieler ist.“
Hertha-Trainer Leitl lobt Demme

Leitl hatte seit seinem Amtsantritt am 17. Februar Geduld mit dem Routinier, Geduld mit Demmes Körper. Nur Teileinsätze waren es. Leitl: „Jetzt hatte Diego ein paar Minuten in Braunschweig gespielt und beim Test gegen St. Pauli waren es dann 90 Minuten. So konnte er sich Rhythmus erarbeiten.“
Spielrhythmus, das ist das Dauerthema bei Demme schon die ganze Saison. Alles fing so gut für ihn an. Doch bei dem fünften Liga-Spiel, dem 0:2 gegen Düsseldorf, erlitt er eine heftige Gehirnerschütterung. Unter den Langzeitfolgen litt er bis Ende November. Dann die nächste Gehirnerschütterung im Januar.
Jetzt ist Demme wieder fit und will es allen zeigen, was in ihm steckt, wenn ihn Trainer Leitl lässt. Danach sieht es aus. Leitl: „Diego hat sich in den Dienst der Mannschaft gestellt und seine Leistung gebracht.“