Vom Saulus zum Paulus in vier Monaten. Herthas Problemstürmer Myziane Maolida (25) wurde zum FC Hibernian in Edinburgh im Januar ausgeliehen und trumpfte dort mit elf Toren in der schottischen Liga auf. Stand jetzt: Am 1. Juli ist er wieder Hertha-Spieler. Gibt ihm der neue Trainer Cristian Fiel (44) eine neue Chance?
Der Hintergrund: Der FC Hibernian will eigentlich den französischen Flügelstürmer verpflichten. Es gab sogar Fan-Petitionen, dass Maolida gehalten werden soll. Eigentlich ein Träumchen für den Spieler, der zwei Jahre bei Hertha überhaupt nicht überzeugen konnte.
Doch Maolida sagte nach dem Saisonende in Schottland: „Ich denke, dass ich nicht zurückkomme. Aber ich werde den Fans, dem Trainer und meinen Mitspielern immer dankbar sein, die mir geholfen haben, zurück in den Fußball zu kommen.“
Vier Hertha-Trainer verzweifelten an Maolida
Im Sommer 2021 kam der Stürmer von OGC Nizza. Ex-Manager Fredi Bobic blätterte 4 Millionen Euro Ablöse hin und stattete ihn mit einem Vier-Jahres-Vertrag aus. Vier Trainer bissen sich die Zähne aus. Erst Pal Dardai, dann Tayfun Korkut, Felix Magath, Sandro Schwarz und dann wieder Dardai. Maolida funktionierte nie richtig. 22 Spiele machte er für Hertha, zwei Tore schoss er und gab eine Torvorlage.
Pal Dardai stellte Maolida im November 2023 ein brutales Zeugnis aus, nachdem der Franzose schon zur U23 degradiert wurde: „Er hat sehr viele Chancen bekommen und war so faul wie ganz wenige Spieler, die ich in meinem Leben gesehen habe. Wir lassen ihn nicht hängen, geben ihm Spielpraxis und Analyse, aber er soll so schnell wie möglich weg von uns.“
Zwei Monate später wurde er an Hibernian ausgeliehen. Für viele war die Hoffnung nicht groß, dass Maolida seine professionelle Einstellung ändert. Denn schon ein Jahr zuvor wurde er für sechs Monate an Stade Reims ausgeliehen und konnte dort nicht überzeugen. Die Ausleihe hatte vorwiegend diesen Grund: Maolida musste wegen Geldnot von der Gehaltsliste. Denn er ist Topverdiener mit rund 1 Million Euro Jahresgehalt.
Stand jetzt: Maolida darf bei Trainer Fiel vorspielen

In Schottland gab es plötzlich den ganz anderen Maolida. In vier Monaten 20 Spiele und elf Tore. Vielleicht hat es jetzt bei ihm im Kopf Klick gemacht. Eigentlich will ihn Hertha in diesem Sommer endgültig verkaufen, um wenigstens noch etwas Ablöse zu bekommen. Doch die Koordinaten haben sich auch geändert.