Lange hat es in seiner Karriere gedauert. Jetzt ist Herthas Stürmer Haris „Fluppe“ Tabakovic mit 29 Jahren endlich Nationalspieler. Die Schweiz wollte ihn nicht, das Heimatland seiner Eltern Bosnien schon. Seit Dienstag bereitet sich der Toptorjäger der Zweiten Liga bei der bosnischen Nationalmannschaft auf sein Debüt vor. Kurios dabei: Sonntag gibt es ein Hertha-internes Duell in der EM-Quali gegen die Slowakei mit Peter Pekarik.
Alle freuen sich bei Hertha, dass es „Fluppe“ geschafft hat. Trainer Pal Dardai: „Das ist schön für Haris. Für ein Nationalteam zu spielen, ist immer gut für einen Spieler. Neue Erfahrung, neue Eindrücke. Das gibt auch frischen Wind für ihn, wenn er zurückkommt. Hauptsache ist, er bleibt gesund.“ Sportdirektor Benjamin Weber lobt: „In erster Linie muss man sagen, dass es sich Haris mit Leistung verdient hat.“
„Fluppe“ kam im Sommer aus Österreich von Austria Wien und war sofort ein blau-weißer Volltreffer. 14 Spiele, zwölf Tore (neun in der Zweiten Liga, drei im Pokal). Für den Verein ist er ein echter Hauptgewinn und jetzt soll er auch einer für Bosnien werden.
Hertha-Duell: Tabakovic gegen Pekarik

Haris flog am Montag mit Teamkollege Smail Prevljak nach Bosnien. Die beiden haben jetzt zwei Spiele in der EM-Qualifikation vor sich. Donnerstag (20.45 Uhr) in Luxemburg und Sonntag (20.45 Uhr) gegen die Slowakei. Dort treffen sie auf Peter Pekarik, der bei Hertha zwar nur noch Ersatzspieler ist, im Nationalteam aber Stammspieler.
Der gebürtige Schweizer Tabakovic hat die doppelte Staatsbürgerschaft und weil der Schweizer Fußballverband sich nicht meldete, flirtete er bereits im Mai mit dem Land seiner Eltern: „Wenn man Leistung im Verein bringt, sollte das eigentlich gewürdigt werden. Ich bin gespannt, ob da noch was kommt. Bosnien ist definitiv eine Option. Ich habe eine doppelte Staatsbürgerschaft. Ich bin mit beiden Ländern verbunden. Wenn die Bosnier Ernst machen, bin ich bereit, für das Heimatland meiner Eltern zu spielen.“
Bosnien machte in den letzten Wochen Ernst und jetzt ist er dabei. Tabakovic: „Ich bin sehr stolz und dankbar, denn die Nominierung zeigt, dass die Arbeit, die ich in den vergangenen Monaten für Hertha geleistet habe, wertgeschätzt wird. Ich freue mich sehr, dass ich bald mein erstes Spiel für Bosnien-Herzegowina machen darf.“