Das Hertha-Spiel war gar nichts! Das 1:3 beim Aufsteiger SV Wehen Wiesbaden sollten die blau-weißen Profis ganz schnell vergessen. Wahrscheinlich auch schon jetzt die zarten Gedanken an einen sofortigen Wiederaufstieg. Die Blau-Weißen stecken im Niemandsland der Zweitliga-Tabelle fest.
Statt Aufholjagd in der Rückrunde wird der Abstand nach oben immer größer. Nein, so wird das wirklich nichts. Doch bei Hertha BSC lebt ja noch ein zweiter Traum – der DFB-Pokal. Nächsten Mittwoch steigt das Viertelfinale im ausverkauften Olympiastadion gegen den 1. FC Kaiserslautern. Das ist die realistische Chance, damit blau-weiße Wünsche wahr werden.
In diesem K.o.-Wettbewerb lieferten die Spieler von Trainer Pal Dardai bisher die besten Saisonleistungen ab. Volle Pulle, bedingungsloser Kampf bis zum Umfallen. So war es beim 3:0 gegen Bundesligist Mainz, so war es noch mehr beim 8:6-Pokalkrimi gegen den HSV. Diese Hertha wollen die Fans sehen.
Kurz vor seinem Tod hatte der verstorbene Präsident Kay Bernstein auf die Frage, was ihm lieber sei – Aufstieg oder Pokalsieg – geantwortet: „Der Pokaltitel, der Aufstieg kann auch noch ein Jahr warten.“ Eine Botschaft, die zum Auftrag wird. Der Verein und die Spieler müssen jetzt die Tage des Schocks überwinden.