Hertha-Mitgliederversammlung

Hertha BSC: Gänsehaut-Ehrung für Bernstein, Drescher will Präsident werden

1636 Herthaner kamen in den CityCube. Es war die erste Versammlung nach dem Tod des beliebten Bosses Kay Bernstein.

Author - Wolfgang Heise
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Interimsboss Fabian Drescher will sich im November zum neuen Hertha-Präsidenten wählen lassen. Das kündigte er Sonntag bei der Mitgliederversammlung an.
Interimsboss Fabian Drescher will sich im November zum neuen Hertha-Präsidenten wählen lassen. Das kündigte er Sonntag bei der Mitgliederversammlung an.City-Press

Mitgliederversammlung von Hertha BSC, 1636 Fans kamen am Sonntag in den CityCube auf dem Messegelände. Es gab Applaus, Gänsehaut und eine wichtige Entscheidung nach dem Tod des im Januar verstorbenen Präsidenten Kay Bernstein (43). Interimsboss Fabian Drescher (41) wird im November als Präsident kandidieren.

Urlaubsgrüße von Pal Dardai

Der Reihe nach: Gute Laune und viel Applaus gab es zum Auftakt der Versammlung. Trainer Pal Dardai, dessen Vertrag nicht verlängert wurde, grüßte per Video die Mitglieder aus seiner Heimat Ungarn: „Ich grüße alle Herthaner, danke für alles, ich mache jetzt Urlaub. Ich bin weiter für Hertha da.“ Danach wurde noch ein weiterer Film gezeigt.

Dabei stand Dardai mit Megafon vor den Fans und sagte: „Ihr müsst die Mannschaft weiter unterstützen, die Jungs haben Herz und kämpfen für den Verein. Egal, ob ich nicht mehr hier bin, das Team müsst ihr weiter unterstützen.“ Drei Minuten Applaus im Saal, die Fans standen auf und klatschten.

Bernstein-Witwe nimmt Ehrung entgegen

Der verstorbene Präsident Kay Bernstein wurde als Herthaner des Jahres posthum geehrt. Seine Witwe und seine Mutter nahmen die Urkunde entgegen.
Der verstorbene Präsident Kay Bernstein wurde als Herthaner des Jahres posthum geehrt. Seine Witwe und seine Mutter nahmen die Urkunde entgegen.City-Press

Danach gab es den schwersten Moment für alle. Bei der Totenehrung wurde Kay Bernstein als achtes verstorbenes Mitglied vorgelesen. Die Stille in der Halle war noch stiller als sonst. Doch die Ergriffenheit für den beliebten Boss wurde noch größer. Bernstein wurde posthum zum Herthaner des Jahres geehrt. Die Urkunde nahmen Bernsteins Witwe Eileen und seine Mutter entgegen. Gänsehaut für die beiden und alle anderen im Saal.

Interimsboss Fabian Drescher sprach noch einmal über seinen Freund Kay: „Sein Tod hinterlässt eine große Lücke. Er war ein besonderer Präsident, der die Hertha-Familie berührte. In seiner kurzen Amtszeit hat er den Verein geprägt wie andere in mehreren Amtszeiten nicht.“ Für Drescher war die Zeit nach dem Tod Bernsteins, dem 16. Januar 2024, besonders hart. Das gab der Rechtsanwalt auch ehrlich zu: „Ich brauchte einige Zeit, aber ich bin angekommen. Aus Pietätsgründen habe ich mich zurückgehalten. Das wird sich ändern. Ich werde den Weg von Kay weiter fortsetzen.“

Fabian Drescher: „Ich kandidiere als Präsident“

Dann der entscheidende Satz: „Ich wurde oft gefragt, und deswegen sage ich jetzt: Ich werde bei der Wahl im November als Präsident antreten. Auch meine Kollegen im Präsidium werden wieder antreten und unterstützen meine Kandidatur.“ Es bleibt abzuwarten, ob sich in den nächsten Monaten noch andere zum Präsidenten wählen lassen wollen. Der Wahlkampf ist seit Sonntag eröffnet.