Der klare KURIER-Kommentar

Hertha BSC: Fluppe? Reese? Nein, Deyo Zeefuik ist Mister Pokal

Herthas Holländer Zeefuik war beim 3:0 gegen Mainz der wertvollste Kämpfer auf dem Platz.

Author - Wolfgang Heise
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Herthas Holländer Deyovaisio Zeefuik geht dahin, wo es wehtut. Hier bekommt er vom Mainzer Barkok bei einer Grätsche ein Tritt auf den rechten Knöchel.
Herthas Holländer Deyovaisio Zeefuik geht dahin, wo es wehtut. Hier bekommt er vom Mainzer Barkok bei einer Grätsche ein Tritt auf den rechten Knöchel.imago images/Gora

Alle feiern die Torschützen Haris „Fluppe“ Tabakovic und Fabian Reese nach Herthas starkem 3:0 im Pokal gegen Mainz 05. Doch für mich war ein anderer Herthaner der Held des Abends. Deyovaisio Zeefuik (25) ist der blau-weiße Mister Pokal seit diesem Mittwochabend. Ein Kampfschwein für den ultimativen Pokalfight.

Der Holländer schonte keinen Gegner und besonders sich selbst nicht. In der 2. Minute traf ihn der Mainzer Aymen Barkok bei einer Rettungsgrätsche am rechten Knöchel. Zeefuik krümmte sich vor Schmerzen auf dem Rasen, stand wieder auf, humpelte noch immer, bis er sich selbst die Schmerzen wieder aus dem Fuß rausgelaufen hatte. Behandlung? Nicht mit Zeefuik!

Ein Signal für seine Mitspieler: Hallo, hier ist Kampf angesagt! Zeefuik ist Mentalitätsspieler pur mit dem Willensfeuer. Mal spielt er rechter Verteidiger, mal Rechtsaußen, mal Sechser und gegen Mainz dann auch mal linker Verteidiger. Kilometer fressen, damit sein Vordermann Reese mit Tricks und Toren glänzen kann.    

Dardai setzt auf Kampfschwein Zeefuik

Ein Teamplayer, der sich voll reinhaut, bedingungslos, auch wenn er nicht die Goldfüße für große Zaubereien hat. Solche Typen mag Trainer Pal Dardai. „Ich schau nicht nur auf den Laptop, sondern man muss auch auf den Bauch hören, welche Spieler gerade der Mannschaft weiterhelfen“, sagt der Ungar. Zeefuik, der im Sommer 2020 zu Hertha kam und mal nach England zu Blackburn Rovers, mal nach Italien zu Hellas Verona ausgeliehen wurde, ist plötzlich ein großer Gewinner bei Hertha.  

Und dann gab es noch die Szene zwei Minuten vor dem Abpfiff. Der Mainzer Sturm-Hüne Ludovic Ajorque hatte gerade den frisch eingewechselten Linus Gechter (19) von hinten brutal umgegrätscht. Ein schlimmes Frustfoul. Zeefuik stürmte auf Ajorque los und gab dem Franzosen mit einem Hand-Scheibenwischer zu verstehen: So nicht! Ein Schutzinstinkt für den jüngeren Spieler. Weiter so Deyo, weiter so Hertha. Dann ist im Pokal vieles möglich …