Eigentlich war es schon nach dem 2:3 gegen den HSV klar. Jetzt ist es amtlich! Torwart Marius Gersbeck (29) ist die neue Nummer 1 im Tor von Hertha BSC. Er hat damit den jungen Keeper Tjark Ernst (21) aus dem Kasten verdrängt. Auch Sonnabend stand Gersbeck in der Startelf beim Auswärtsspiel in Regensburg.
Trainer Cristian Fiel wollte noch ein Geheimnis daraus machen und sagte am Donnerstag auf der Pressekonferenz, dass seine Entscheidung schon gefallen ist. Aber bevor er sie öffentlich macht, will er mit beiden Keepern persönlich sprechen. Verständlich!
Sportlich ist die Entscheidung nachvollziehbar. Nach einer starken ersten Saison 2023/24 zeigte Ernst zuletzt in der Hinrunde immer wieder Unsicherheiten. Fiel verspricht sich vom erfahrenen Gersbeck mehr Souveränität, besonders im Fünf-Meter-Raum. Die Wachabwechslung ging schleichend. Im Trainingslager in Spanien machte Gersbeck schon den besseren Eindruck.
Torwartwechsel auf Raten

Als Ernst dann wegen muskulärer Probleme beim Rückrundenauftakt passen musste, kam Gersbeck ins Tor und der zeigte beim 2:1-Sieg in Paderborn gleich drei Glanzparaden, den den glücklichen Sieg rettete. Im nächsten Spiel gegen den HSV stand der Routinier überraschend wieder im Kasten, obwohl Ernst wieder fit war. Das war schon die Vorentscheidung in der T-Frage.
Zoff mit Berater von Ernst
Gar nicht amüsiert darüber war Ernsts Berater Jürgen Schwab und kritisierte diese Entscheidung öffentlich. Das sah wiederum Trainer Fiel entspannt und bügelte es so ab: „Letztendlich interessiert es mich nicht. Ich spreche mit dem Jungen. Stellen Sie sich vor ich müsste mich jetzt noch um die Berater kümmern. Nee, da habe ich auch gar keine Lust drauf.“
Fiel weiter: „Es ist leider so, dass auf dieser Position nur einer spielen kann. Und einer von beiden wird in Regensburg im Tor stehen.“ Jetzt ist es Gersbeck - und wenn er sich nicht verletzt oder gesperrt wird, bleibt das auch so bis zum Saisonende.
Es bleibt eine Entscheidung mit Brisanz - nicht nur sportlich. Gersbeck ist bei vielen Fans wegen seiner Prügelaffäre im österreichischen Trainingslager 2023 umstritten, obwohl er sich mehrmals aufrichtig dafür entschuldigt hat.