Die Erleichterung ist bei Hertha BSC groß. Publikumsliebleng Fabian Reese (27) kann nach seiner Knöchel-OP im Sommer endlich wieder schmerzfrei spielen. Grandioses Joker-Comeback beim 2:3 gegen den HSV. Doch wie viele Minuten sind im Auswärtsspiel am Sonnabend (13 Uhr) in Regensburg gut? Das Reese-Risiko!
Trainer Cristian Fiel bleibt vorsichtig und das ist auch gut so. „Ich bin froh, dass er die 30 Minuten gegen den HSV gut überstanden hat und dass er in der Woche komplett alles mitmachen konnte. Nicht so wie beim letzten Mal, als du gemerkt hast: Es ist einfach noch nicht so gut“, sagt der Coach.
Es sind die Lehren aus dem ersten Comeback-Versuch im November/Dezember. Der super-ehrgeizige Reese wollte unbedingt seiner Hertha helfen. Drei Teilsätze, danach schmerzte der Knöchel wieder. Nochmal eine Schonpause! Dass es damals zu früh war, hat auch Reese längst eingesehen: „Das war eine Reifeprüfung für mich. Sicherlich musste ich lernen, dass der Körper die Zeit braucht, die er braucht.“
Reese: „Sicherlich musste ich lernen“
Diesmal muss er sich mehr zügeln und sagt es auch: „Wir müssen von Spiel zu Spiel schauen. Ich würde mir nichts mehr wünschen, als jede Woche mehr zu spielen.“
Das wünschen sich auch alle Hertha-Fans, denn mit Reese spielt die Mannschaft einfach mutiger. Das haben alle wieder beim HSV-Spiel gesehen. Nach einem 0:2-Rückstand riss er das Team mit, an beiden Toren zum 2:2-Ausgleich war der linke Flügelflitzer beteiligt. Hertha braucht Reese, doch so schnell geht es alles nicht.
Fiel über Reese-Einsatzzeit: „Wir müssen klar in der Birne bleiben“

Fiel bremst zu hohe Erwartungen aus: „Er macht sich am meisten selbst Druck. Aber der Junge hat was er für eine Wirkung für die Mannschaft hat. Aber wir müssen klar in der Birne bleiben. In aller erster Linie geht es darum, dass es unten alles okay bleibt.“
In dieser Woche bleib alles okay am Fuß. Fiel: „Wir sind viel im Austausch. Er ist derjenige, der in seinen Körper reinfühlen kann. Der genau sagen kann, wie sich was anfühlt. Deshalb hoffen wir das wir von Schritt zu Schritt da Minuten draufpacken können. Aber ich glaube, einfach zu sagen, jetzt waren es 30 und jetzt versuchen wir auf 35 oder 40 zu gehen, wäre falsch.“
Reese wird Sonnabend geduldig sein müssen, wie auch die Hertha-Fans. Doch spätestens nach dem Wiederanpfiff zur zweiten Halbzeit wird es für den Power-Fußballer kribbelig werden, warten auf das Signal für die Einwechslung.