Derry Scherhant (22) wird immer besser. Bei Hertha BSC ist der Junge gerade der Mann der Stunde. Traumtor beim 2:1 gegen Paderborn und sein Offensivspiel wird immer effektiver. Jetzt bekommt der Stürmer quasi eine Stammplatzgarantie von Trainer Cristian Fiel (44).
Momentan spielt Scherhant als linker Flügelflitzer. Auch am Sonnabend (13 Uhr) bei der Auswärtspartie in Regensburg. Doch da wird in den nächsten Wochen wieder Publikumsliebling Fabian Reese (27) in der Startelf stehen. Zurück auf die Ersatzbank für den Jungen mit den geflochtenen Zöpfen? Nicht bei Fiel!
„Wie sind meine Gedanken? Je mehr Qualität du auf dem Platz haben kannst, desto besser“, sagt der Coach eigentlich ziemlich unmissverständlich. Heißt: Fiel will überhaupt nicht auf Scherhant verzichten, weil er eben zu einem echten Leistungsträger im Team geworden ist. Sechs Tore selbst geschossen, dazu noch drei Treffer vorbereitet. Doch viel wichtiger. Scherhant stand bei allen 19 Liga-Spielen auf dem Platz, 16-mal in der Startelf.
Fiel: „Reese und Scherhant? Da wird es keine Probleme geben“

Und das wird auch wohl so bleiben, auch wenn Reese wieder über 90 Minuten spielen kann. Fiel weiter: „Dann musst du gucken, wo du eine Position findest, wo sie in dem Fall zusammenspielen können oder der auch nicht. Derry kann beide Flügelpositionen spielen. Derry kann als Doppelspitze spielen oder alleine als Mittelstürmer. Da wird es, glaube ich, keine Probleme geben.“
Der Offensivdribbler hat unter Fiel riesige Fortschritte gemacht. Vergangene Saison stagnierte er unter Vorgänger Pal Dardai. Manchmal spielte Scherhant einfach zu kompliziert oder eigensinnig. Dardai fasste ihn nicht mit Samthandschuhen an, sondern kritisierte ihn: „Derry braucht Lack!“
Scherhant: „Vergangene Saison war mental für mich sehr schwierig“
Dardai wollte ihn so in die Spur bekommen. Das kam bei Scherhant aber gar nicht gut an. In einem RBB-Interview sagte er jetzt: „Es ist meine dritte Profi-Saison, die letzte war für mich persönlich mental sehr schwierig. Es hat mich sehr überrascht, dass es zum Teil so öffentlich abgelaufen ist – teilweise auch mit Dingen, die nicht zu 100 Prozent gestimmt haben. Ich habe versucht, mich auf mich selbst zu konzentrieren und das Beste aus der Situation zu machen.”
Für Scherhant zählt nur das Hier und Jetzt und sagt: „Es mehr freut mich, dass ich aktuell so gute Leistungen zeigen kann. Ich fühle mich in der Mannschaft sehr wohl. Wo ich spiele, muss natürlich der Trainer entscheiden. Ich spiele da, wo ich gebraucht werde.“ Der Junge will einfach nur spielen und Fiel lässt ihn ... ■