Ob es für Hertha nächstes Jahr mit der Bundesliga klappt, ist nicht sicher. Doch einen blau-weißen Aufsteiger gibt es schon. Publikumsliebling Deyo Zeefuik (26) hat es endlich in die Stammelf geschafft. Wieder ein ganz starker Auftritt des Holländers beim 5:1-Pokalsieg in Rostock. Bei Zeefuik passt jetzt wirklich alles!
Was für eine geniale Kombination in der 66. Minute: Nach einem Einwurf läuft Herthas Supertalent Ibo Maza mit dem Ball an der Strafraumgrenze entlang, ein Pass zu Zeefuik und der Holländer macht den tödlichen Vertikal-Pass auf Maza, der zum 2:1 einnetzt.
Zeefuik sagt zu der Zauberszene: „Beim 2:1 wusste ich, dass Ibo so laufen würde, weil wir solche Situationen öfter zusammen haben und er dann gerne die Tiefe sucht. Als er ‚Deyo, Deyo‘ rief, wusste ich, dass er etwas Schönes mit dem Ball anstellt, wenn ich ihn ihm zurückspiele. Das hat alles geklappt.“
Zeefuik mit Traumpass auf Torschützen Maza
Die Wandlung des Deyo Zeefuik. In der Vergangenheit glänzte er mit Kampf und aggressiven Duellen, von technischem Geschick war da noch nicht viel zu sehen. Oft waren seine Pässe ungenau. Und jetzt plötzlich diese Präzision.
Selbstvertrauen macht etwas mit einem Profi. Schon in der vergangenen Rückrunde war die Leistungssteigerung des Defensiv-Allrounders für jeden zu sehen. Zeefuik kämpfte sich vom Ersatzspieler damals in die erste Elf. Jetzt ist es wieder so weit.
Dass Zeefuik überhaupt noch bei Hertha ist, daran haben die Fans einen erheblichen Anteil. Eigentlich war sein Vertrag nach vier Jahren ausgelaufen, doch die blau-weißen Anhänger lieben seine willensstarke Spielweise und spüren, dass er auf dem Platz immer alles gibt. Nach der Saison baten die Fans Zeefuik persönlich, ob er bleiben würde und vielleicht dabei auf Gehalt verzichten könnte.
Zeefuik: „Hertha-Fans haben mir Stolz gegeben“
Zeefuiks blau-weißes Herz gewann gegen Geld, und er schrieb nach der Vertragsverlängerung im Juni: „Hertha ist ein toller Klub und wir haben hier klasse Bedingungen, aber genauso wichtig waren für mich die Fans. Ich habe all ihre Kommentare gelesen, in denen sie mich gebeten haben, zu bleiben. Sie haben mir damit ein gutes Gefühl gegeben, mich sehr stolz gemacht!“
Die Kampfmaschine macht jetzt noch mehr Dampf. Als Joker kam er beim 1:1 in Hamburg rein und gab dem Team einen Push. Jetzt stand er im Pokal in der Startelf und überzeugte wieder als linker Außenverteidiger mit Offensivdrang. Trainer Cristian Fiel hatte das richtige Bauchgefühl und gab dem Mentalitätsspieler für den Pokalfight die Chance.
Zeefuik war glücklich nach dem überzeugenden Pokalsieg: „Wir haben an uns selbst geglaubt, guten Fußball gespielt und stark verteidigt – auch wenn wir Rostock ein Tor ermöglicht haben. Aber abgesehen davon haben wir keine großen Chancen zugelassen und waren dominant. So möchten wir in dieser Saison auftreten und viele Tore schießen! Der Support der Fans war großartig – wie eigentlich immer bei Hertha! Wir spüren den Rückhalt!“ Ja, und er ganz besonders. ■