Der klare KURIER-Kommentar

Hertha BSC: Drei Punkte, zwei Tore, aber eine große Frage bleibt…

Der Rückrundenstart ist mit dem 2:1 in Paderborn gelungen, jetzt muss endlich der Heimfluch beendet werden.

Author - Wolfgang Heise
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Herthas Profis feiern mit den mitgereisten Fans nach dem Abpfiff den 2:1-Sieg in Paderborn.
Herthas Profis feiern mit den mitgereisten Fans nach dem Abpfiff den 2:1-Sieg in Paderborn.City-Press

Durchatmen und einfach genießen. Hertha BSC gewinnt mit ganz viel Glück 2:1 beim SC Paderborn. Rückrundenstart so weit gelungen – vom Ergebnis. Drei Punkte, zwei Tore, aber es bleibt eine große Frage.

Eigentlich hat sich noch nichts geändert. Hertha bleibt auswärts supererfolgreich, fünfter Sieg in der Fremde, 18 Punkte, das ist Aufstiegsplatz 2 in der Auswärtstabelle. Das Grauen beginnt bei der Heimbilanz – Platz 16 mit nur sieben Pünktchen. Die blau-weißen Profis haben Sonnabend die Chance, mit einem Paukenschlag diese Misere vergessen zu machen.

Ein Sieg im Olympiastadion gegen Spitzenreiter HSV wäre das Ausrufezeichen für die Konkurrenz und es würde ungemein viel Selbstvertrauen für die Aufholjagd bringen. Erst damit wäre die wichtigste Frage beantwortet: Verschwindet endlich der Heimfluch? Denn nur als echte Macht Zuhause ist der Aufstieg noch drin.

Natürlich ist der Auswärtssieg in Paderborn auch eine emotionale Stütze für die Spieler, die vor der Winterpause drei Spiele hintereinander nicht gewinnen konnten. Kapitän Toni Leistner sagt es so: „Jetzt haben wir in der Kabine erstmal glückliche Gesichter. Ich bin stolz auf diese Mannschaft. Siege helfen immer.“

Doch noch mehr hilft auch eine ehrliche Analyse des Spiels. In der Defensive schwamm Hertha in der zweiten Halbzeit bedenklich und in der Offensive gab es keinen echten Druck. Okay, es war ein Auswärtsspiel. Trotzdem, das Passspiel war noch immer unpräzise. Okay, auch der Rasen war in einem jämmerlichen Zustand.

Kein Platz für Techniker, besonders nicht für Superjuwel Ibo Maza. Große Torchancen gab es wirklich nicht, außer eben Derry Scherhants Traumtreffer und der verwandelte Elfmeter. Die Spielkultur muss sich weiter entwickeln. Das ist neben den Punkten nämlich der Anspruch bei Hertha BSC.