Eine Berliner Straße gibt es im Süden von Mönchengladbach. Doch es gibt auch den Berliner Weg bei Borussia. Nach Luca Netz (21) und Lukas Ullrich (21) steht der nächste Talenteklau für Hertha BSC bevor: Derry Scherhant (22) pokert mit den Fohlen.
Das 0:2 in Münster war am Freitagabend gerade beendet, da gab es die nächste Schocknachricht für die Hertha-Fans. Der „Kicker“ berichtet, dass Scherhant bei Hertha BSC, um einen Vereinswechsel gebeten hat. Kann er trotz laufenden Vertrages bis 2027 auch machen, weil es eine Ausstiegsklausel bei einer Ablösesumme von rund 2 Millionen Euro gibt. Der Stürmer will endgültig gehen.
Wechselwillig war er schon immer. Im Sommer 2023 und 2024 wollten ihn zahlreiche englische Klubs. Hertha BSC schob einen Riegel vor. Kein Abgang trotz Bundesliga-Abstieg. Jetzt wird die ganze Sache aber konkret. Der Offensivkünstler machte in dieser Saison einen echten Leistungssprung. Sieben Tore und sechs Treffer vorbereitet. Gleich drei Bundesliga-Klubs sind an dem Sturmtalent interessiert. Werder Bremen ist fast aus dem Rennen, der SC Freiburg bietet noch mit, doch Gladbach hat die größten Chancen.
Scherhant-Berater hat beste Kontakte zu Gladbach
Scherhants Kölner Berater-Agentur „Sports 360“ mit Boss Volker Struth hat beste Kontakte zur Borussia. Vier Profis, die von Struths Firma betreut werden, spielen in Gladbach. Der namhafteste ist Julian Weigl. Scherhant könnte Nummer 5 werden. Denn der Straßenfußballer, der vor viereinhalb Jahren zu Hertha BSC stieß, will nicht mehr länger auf den nächsten Karriereschritt, die Bundesliga, warten.

Für die Blau-Weißen ist das bitter. Denn nach Ibo Maza (zu Leverkusen) ist Scherhant das zweite große Talent, dass nach der verkorksten Zweitliga-Saison den Klub verlässt. Dass es höchstwahrscheinlich Gladbach wird, ist dann noch fieser. Hertha will den Berliner Weg mit vielen Talenten aus der eigenen Stadt gehen, doch Borussia geht diesen Berliner Weg auch. Immer wieder schnappen die Rheinländer Hertha-Jungprofis aus der Akademie. 2021 war es Luca Netz, 2023 war es Lukas Ullrich und dazu kam 2021 auch noch Ex-Union-Profi Marvin Friedrich.