Remis wie ein Sieg

Hertha BSC: 1:1 beim HSV! Cuisance-Schock, aber Kenny rettet Punkt

Hertha wendet den Fehlstart mit einer starken kämpferischen Leistung ab und holt einen Punkt in Hamburg.

Author - Wolfgang Heise
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Herthas Jonjoe Kenny jubelt! Der Engländer traf in der 86. Minute zum 1:1. 
Herthas Jonjoe Kenny jubelt! Der Engländer traf in der 86. Minute zum 1:1. City-Press

Ein Punkt, der sich wie ein Sieg anfühlt. Hertha BSC erkämpft sich ein starkes 1:1 (0:1) beim Hamburger SV. Früher Rückstand, später Ausgleich durch Torschütze Jonjoe Kenny. Eine Auswärtspartie mit viel Trotz und Mut, obwohl am Anfang vieles gegen Hertha sprach.

Publikumsliebling Fabian Reese (Fuß-OP) und Neuzugang Kevin Diego Sessa(Knie-OP)  in der Vorbereitung kaputt und vor dem Anpfiff in Hamburg der nächste Schock. Auch der neue Mittelfeldspieler Michael Cuisance musste passen - Verletzung am Sprunggelenk. Dazu noch Palko Dardai und Florian Niederlechner angeschlagen. Bitterer kann ein Liga-Start nicht sein. 

Löcher in der Hertha-Abwehr

Hamburgs Ransford Königsdörffer köpft freistehend zum 1:0 ein.
Hamburgs Ransford Königsdörffer köpft freistehend zum 1:0 ein.City-Press

Die Blau-Weißen versuchten es in den ersten sieben Minuten mit dem Mute der Verzweiflung. Knallhartes Pressing, um eine schnelle Führung hinzubekommen. Klappte nicht. Dafür traf der HSV. Jeremy Dudziak ließ auf der linken Seite Bakery Jatta flanken und in der Mitte stand Ransford Königsdörffer völlig frei und nickte zum 1:0 (11.) ein. Innenverteidiger Linus Gechter stand einen Meter daneben. Neue Saison, gleiches Problem: Die Abwehr hat zu viele Löcher!

Nach zehn Minuten berappelten sich die Hertha-Profis, wagten es wieder, in den Angriffsmodus zu gehen. Doch eine echte Torchance gab es nicht. Die hatten wieder die Rothosen. Ludovit Reis kam aus 14 Metern wieder freistehend zum Torschuss. Nur eine Glanzparade von Hertha-Keeper Tjark Ernst verhinderte das 0:2 (26.). Ernst stauchte danach seine Vorderleute zusammen. Völlig zurecht! 

Gechter verletzt runter

Mit dem Rückstand ging es in die Pause. Munteres Spiel der beiden Teams, doch Hertha war vorne lange Zeit zu harmlos und hinten zu hilflos. Und in der zweiten Hälfte? Trainer Cristian Fiel wechselte den linken Verteidiger Jeremy Dudziak aus, für ihn kam Kampfmaschine Deyo Zeefuik.  Und vorne? Da legte Hertha legte wieder mit Mut los, drängte den HSV  in die eigene Hälfte. Gechter hatte die Großchance nach einer Ecke, aber traf nur den Außenpfosten (58.). Pech und fünf Minuten später noch mehr Unglück für Gechter. Der Verteidiger musste mit Muskelproblemen im linken Oberschenkel runter. Für ihn kam Kapitän Toni Leistner.  

Die Blau-Weißen kämpften trotzig und tapfer weiter. Doch der Ausgleich wollte erstmal nicht fallen. Der eingewechselte Stürmer Luca Schuler scheiterte an HSV-Keeper Daniel Heuer Fernandes (81.). Dann hatte Hertha endlich mal Glück. Ein starker Freistoß des Hamburgers Immanuel Pherai krachte nur gegen den Pfosten (85.). Und im Gegenzug traf Jonjoe Kenny mit seinem rechten Fuß zum 1:1 (86.). Ein völlig verdientes Unentschieden. Das muss für die nächsten Wochen mehr Selbstvertrauen geben.