Herthas Retter von 2022 meldet sich zu Wort. Und das ist gar nicht so nett, was Trainerguru Felix Magath (71) da so über die Blau-Weißen sagt. Er meint, dass es zu wenig „Berliner Weg“ ist, es spielen zu wenig junge Talente im Team. Stimmt das?
Magath hatte sich im Rahmen eines Inklusionsprojekts in einem Interview mit des Internetportals Fupa.net zu Hertha BSC geäußert: „Ich kann mich nur wundern. Als ich in einer schwierigen Situation kam, habe ich trotzdem damals schon auf die Amateurmannschaft und die Jugendmannschaften gegriffen. Ich habe versucht, diese Spieler in die Bundesliga-Mannschaft zu integrieren.“
Faktencheck: Während seiner Zeit von März bis Mai 2022 ließ Magath zahlreiche junge Spieler bei den Profis trainieren. Und nicht nur das! Neun schafften es bei den zehn Spielen unter dem Methusalem in den Profi-Kader. Sechs spielten davon: Luca Wollschläger, Julian Eitschberger, Anton Kade, Linus Gechter, Marton Dardai, Marten Winkler. Nur Torwart Nils Körber, Christalino Atemona und Jonas Dirkner blieben auf der Bank sitzen. Damit hat Magath Recht.
Magath: „Talente entwickeln? Da ist nicht so viel passiert“

Magath fährt dann aber so fort: „Ich habe durchaus einige Talente gesehen, die man hätte entwickeln können. Da ist aber leider nicht so viel passiert.“ Nun ja, Linus Gechter, Marton Dardai und Marten Winkler haben sich jetzt zu Stammspielern etabliert, Julian Eitschberger (ausgeliehen an Drittligist Rot-Weiß Essen) ist fest für die nächste Saison eingeplant.
Seit Magath nicht mehr da ist, wurden Pascal Klemens, Derry Scherhant und Superjuwel Ibrahim Maza fester Bestandteil des Teams. Sowohl unter Pal Dardai, als auch jetzt unter Trainer Cristian Fiel spielen eigentlich immer mindestens vier Spieler aus der eigenen Jugendakademie. Zu wenig?
Da kann man vortrefflich drüber streiten. Denn es geht auch immer um eine Balance im Team. Die MIschung zwischen Oldies, bestes Fußballalter und Jungstars muss stimmen. Für Magath reicht die Chance für die Talente nicht aus. Er sagt: „Hertha hat sich jetzt zu diesem Berliner Weg entschlossen. Aber was mich da völlig stört, ist, dass da zu wenig aus dem Nachwuchsbereich, obwohl man scheinbar finanziell nicht auf Rosen gebettet ist, dann nach oben kommt.“ ■