Erstes Training bei Hertha BSC nach dem 0:2-Heimdesaster gegen Elversberg. Und der neue Geschäftsführer Dr. Peter Görlich (58) schaute genau hin, was auf dem Schenckendorffplatz gemacht wird. Der Mann will sich ganz gründlich ein genaues Bild machen.
Zusammen mit Sportdirektor Benjamin Weber stand Görlich am Spielfeldrand. Er ist ein Mann der Theorie und der Praxis. Er hat sogar einen Trainer-A-Schein. Unter seinem Regenschirm beobachtete er alles ganz genau. Und was sah er?
Wegen der vielen Verletzten und der abgereisten Nationalspieler hatte Coach Stefan Leitl nur 15 Feldspieler auf dem Platz. Kapitän Fabian Reese war nicht zu sehen. Er trainierte in der Kabine individuell. Abseits des Teams absolvierte Michal Karbownik nach seiner Knöchelverletzung seine Reha-Übungen auf dem Rasen – laufen, springen und ein paar Passübungen.
Leitl ließ die Profis erst mal ein Aufwärmprogramm machen. Danach Passübungen und dann ging es auch schon zu Spielformation. Wenn ihm Laufwege und Pässe nicht gefielen, unterbrach er und erklärte. Beim Trainingsspiel wieder das Gleiche. Leitl übte die Feinjustierung, damit endlich der Spielaufbau im Mittelfeld besser klappt.

Hertha-Boss Görlich zufrieden: „Da war Zug drin“
Wenn der Ball lief, gaben die Spieler Vollgas. Die Profis wissen ganz genau, dass es so in der Zweiten Liga nicht weitergehen kann. Zwei Punkte nach vier Spielen und dazu ideenlose Partien, die nichts mit einem Aufstiegskandidaten zu tun haben. Die Blau-Weißen müssen nach der Länderspielpause die Kurve bekommen. Dann geht es zum Spitzenreiter Hannover 96, der bisher alle vier Spiele gewonnen hat. Schwierig, aber auch die große Chance, ein Ausrufezeichen zu setzen.