Im Mai noch bei Hertha BSC und jetzt weg. Sieben blau-weiße Spieler gingen und wechselten zu anderen Klubs. In der KURIER-Serie „Was macht eigentlich …“ können Sie lesen, was diese Profis im letzten halben Jahr gemacht haben und wie es mit ihnen bei ihren neuen Vereinen weitergeht. Heute: Derry Scherhant, der zum SC Freiburg wechselte.
Derry Scherhant (23) ist zurück in Berlin – aber nur zum Weihnachtsurlaub bei seiner Mutter. Vergangenen Sonnabend stieg der Ex-Herthaner in Wolfsburg in den 55-Minuten-ICE in seine Heimatstadt. Vorher hatte er für seinen neuen Klub SC Freiburg den Siegtreffer zum 4:3 beim VfL Wolfsburg geschossen. Ein Tor zum Jahresabschluss oder besser zum Ende seiner überragenden Hinrunde im Breisgau.
„Ich kann mich nicht beschweren. Ich konnte mich schnell integrieren in die Mannschaft und will mich auch weiterhin auf der Bühne der Bundesliga bestmöglich präsentieren. Aus mannschaftlicher Sicht haben wir es gut gemacht in den letzten Wochen. In der Europa League stehen wir sehr gut da“, sagt der linke Flügelstürmer mit dem Torinstinkt.
Scherhant über Freiburg: „Ich kann mich nicht beschweren“
Im Sommer ging er für zwei Millionen Euro Ablöse nach Freiburg. Bei Hertha BSC hatte er davor eine starke Zweitliga-Saison hingelegt. Die Frage war: Packt er den nächsten Entwicklungssprung in der Bundesliga? Die Antwort hat er eindrucksvoll auf dem Rasen gegeben. Er ist Stammspieler, setzte sich gegen die starke Konkurrenz beim SC durch. Drei Tore in der Bundesliga, zwei Tore im DFB-Pokal und eines in der Europa League.
Beim 3:1-Auswärtssieg in Nizza machte er sein erstes internationales Profi-Tor. Scherhant schwärmt noch immer davon: „Das war ein besonderer Moment. Jeder kleine Junge träumt davon, sich international messen zu dürfen. Nizza ist international bekannt. Dass mir dort mein erster Europapokaltreffer gelungen ist, darüber bin ich stolz.“

Scherhant im Pokal-Viertelfinale gegen Hertha
Seinen Marktwert hat er auf sechs Millionen Euro gesteigert, und am Saisonende wird er wohl noch höher sein. Jetzt hat ihn erst mal das Heimweh gepackt, obwohl er das ruhige Leben in Freiburg genießt. Scherhant lobt Hertha trotz seines neuen Höhenflugs in den höchsten Tönen: „Der Klub ist für mich etwas Besonderes, auch wenn ich erst zur U19 zu Hertha gewechselt bin. Dort durfte ich meine ersten Schritte im Profifußball gehen. Für die Möglichkeiten, die ich bei Hertha bekommen habe, bin ich dankbar. Das werde ich nicht vergessen.“
Für ihn war die Wechsel-Entscheidung nicht leicht: „Als Berliner Junge träumt man davon, im Olympiastadion spielen zu dürfen. Der Wechsel war begleitet von gemischten Gefühlen. Freude darüber, dass ich für Freiburg in der Bundesliga und international spielen kann. Aber natürlich ist Berlin meine Heimat.“


