Warten auf ersten Treffer

KURIER sicher: Darum gibt es Freitag bei Hertha die Reese-Torexplosion

Nach der vergebenen Mega-Torchance hadert Hertha-Liebling Fabian Reese mit sich selbst. Doch er wird schon bald wieder jubeln.

Author - Wolfgang Heise
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Hertha-Liebling Fabian Reese will endlich wieder über Tore jubeln. Freitag hat der Stürmer gegen Elversberg die nächste Chance.
Hertha-Liebling Fabian Reese will endlich wieder über Tore jubeln. Freitag hat der Stürmer gegen Elversberg die nächste Chance.Huebner/Imago

Er ist der Fanliebling bei Hertha BSC. Doch nach zwei Jahren bei den Blau-Weißen schwappt plötzlich ein Tsunami der Enttäuschung auf Fabian Reese (27) zu. Zwei finale Fehlschüsse innerhalb von sieben Tagen. Beim 5:3-Elferkrimi von Münster verfehlte er das Tor in der 120. Minute. Sonntag in Darmstadt beim 0:0 vermasselte er den Lucky Punch in der Nachspielzeit. Der KURIER ist sich sicher: Nach so viel Pech folgt Freitag (18.30 Uhr) im Heimspiel gegen Elversberg die Reese-Torexplosion.

Der Stürmer hadert selbst mit dem verunglückten Torschuss, als er alleine auf Darmstadts Keeper nach einem Konter zulief und den Ball knapp neben den linken Pfosten schoss. „Das war eine 100-prozentige Torchance. Den muss ich machen. Ich werde mir die Szene noch mal genau anschauen und sehen, wo ich mich verbessern muss.“

Der Mann ist über sich selbst enttäuscht. In 58 Hertha-Spielen traf Reese 24-mal, dazu bereitete er 18 Tore vor. Vergangene Saison flutschte es noch nach seiner achtmonatigen Verletzungspause wegen einer Knöchel-OP. In der Rückrunde traf er elfmal – locker, leicht und nach Belieben. Jetzt wirkt er etwas verkrampft.

Er konnte es selbst nicht fassen. Fabian Reese rauft sich nach der 100-prozentigen Torchance in Darmstadt die Haare.
Er konnte es selbst nicht fassen. Fabian Reese rauft sich nach der 100-prozentigen Torchance in Darmstadt die Haare.Huebner/Imago

Hertha-Coach Leitl: „Es geht nicht um Killerinstinkt“

Als Stefan Leitl nach dem berühmten Killerinstinkt, der gerade fehlt, gefragt wird, blockt der Coach ab: „Es geht nicht um Killerinstinkt, es geht darum, an das zu glauben, was wir tun.“ Es ist schlichtweg ungerecht, wenn jetzt auf Reese eingenagelt wird.

Die Fakten sind ganz einfach: Bei Hertha fand in den ersten drei Pflichtspielen kein Spielaufbau im Mittelfeld statt und darunter litt die ganze Offensivabteilung. Wenig Pässe und Flanken, dann gibt es wenig Torchancen. Der psychische Druck für Reese und Kownacki vor dem Tor bei den wenigen Möglichkeiten wuchs von Spiel zu Spiel.

In Darmstadt gab es endlich Fortschritte, doch der Druckpegel für die Stürmer war der gleiche, weil den Blau-Weißen noch immer der erste Liga-Sieg fehlt. Davon muss der ehrgeizige Reese sich befreien. Und es wird am Freitag passieren.

Reese trifft immer erst später

Denn es gibt noch eine ganz andere Statistik: Als Reese im Sommer 2023 kam, traf er erst am 5. Spieltag beim 4:6 in Magdeburg, eine Woche vorher bei Herthas 5:0-Schützenfest gegen Greuther Fürth traf er noch nicht. Es folgten dann in der Saison 23/24 acht weitere Tore. Nach seinem Comeback im Februar 2025 brauchte Reese vier Spiele, bevor er beim 1:2 in Düsseldorf traf. Erst danach drehte er richtig auf.

Reese hat also bei Hertha noch nie auf Anhieb gezündet. Gegen Elversberg wird es so weit sein. Der Hertha-Kapitän ist zuversichtlich: „Das Spiel in Darmstadt war ein Schritt in die richtige Richtung, um das Momentum wieder auf unsere Seite zu ziehen. Nun müssen wir weiterarbeiten und am Freitag dann auch Tore schießen. Für mich war es mit der vergebenen Möglichkeit am Ende natürlich sehr bitter. Aber ich bin sicher, dass ich auch daraus lerne.“ Nicht nur lernen, auch treffen gegen Elversberg …