Leitl hat Qual der Wahl

Aus Neun mach Drei! Hertha-Mittelfeldkampf mit einem Giftzwerg

Noch vier Wochen bis zum Saisonstart von Hertha BSC bei Schalke. Und alle fragen sich: Wie sieht die Startelf aus?

Author - Wolfgang Heise
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Knallhart in den Zweikämpfen und dazu viel Torgefahr: Herthas Neuzugang Leon Jensen drehte beim 3:0-Test in Ludwigsfelde richtig auf.
Knallhart in den Zweikämpfen und dazu viel Torgefahr: Herthas Neuzugang Leon Jensen drehte beim 3:0-Test in Ludwigsfelde richtig auf.Engler/nordphoto/Imago

Die Fans fragen sich jetzt schon: Wie sieht die Startelf von Hertha BSC aus, wenn es am 1. August den Saisonauftakt auf Schalke gibt? Noch vier Wochen sind es bis zum Start, doch schon jetzt zeichnet sich ein gnadenloser Kampf im Mittelfeld ab. Trainer Stefan Leitl hat die Qual der Wahl: Neun blau-weiße Profis kämpfen um drei Plätze und mittendrin ist ein echter Giftzwerg.

Leitl setzt auf eine Achse mit einem klassischen Sechser, der vor der Abwehr abräumt und die Fäden zieht. Davor ist der Achter: Der Schalterspieler, der immer wieder von Defensive auf Offensive und umgekehrt seine Mitspieler bedienen muss. Als Zehner ist Kreativität, Dribbelstärke und Torgefahr gefragt.

Wer wird am Ende das Trio sein? Gesetzt ist erstmal Neuzugang Paul Seguin (30), er ist Wunschspieler von Leitl gewesen. Er wird höchstwahrscheinlich als Achter spielen, auch auf der Sechs kann er es. Doch so sicher darf sich Seguin nicht fühlen. Erstens: Er hat gerade Trainingspause wegen Muskelbeschwerden. Zweitens: Da gibt es noch Neuzugang Leon Jensen (28) vom KSC, der früher schon mal in der Hertha-Akademie war, und in den ersten Trainingstagen mächtig Gas gab.

Jensen dreht mächtig auf

Beim 3:0-Test in Ludwigsfelde war er der auffälligste Spieler: Ein Tor geschossen, eines vorbereitet. Er sagt über sich selbst: „Wie ich mich selbst beschreiben würde? Ich bin ein typischer Achter, ein kleiner Giftzwerg mit Handlungsschnelligkeit und der Fähigkeit, Situationen sowohl mit als auch gegen den Ball abschätzen zu können.“

Auch Routinier Diego Demme (33) hat als Sechser jede Menge Konkurrenz bekommen. Da ist das neue blau-weiße Wunderkind Kennet Eichhorn (15), der für sein Alter schon richtig erwachsen spielt. Das Problem: Er wird erst am 27. Juli 16 Jahre alt und darf erst dann bei den Profis eingesetzt werden. Das gilt leider auch für die Sommer-Testspiele. Die jungen Boris Lum (17) und Dion Ajvazi (21) haben dagegen erstmal nur Außenseiter-Chancen.

Wer ersetzt Ibo Maza als Zehner?

Herthas Neuzugang Maurice Krattenmacher im Trainingszweikampf mit Routinier Diego Demme.
Herthas Neuzugang Maurice Krattenmacher im Trainingszweikampf mit Routinier Diego Demme.Engler/nordphoto/Imago

Und wie sieht es mit dem Ersatz für den verkauften Ibo Maza (19) im offensiven Mittelfeld aus? Zunächst kämpften nur Michael Cuisance (25) und Kevins Sessa (24) um den Kreativ-Posten. Doch seit Montag ist auch noch Maurice Krattenmacher (19, ausgeliehen vom FC Bayern) dabei.

Jensen sieht es alles gelassen: „Konkurrenzkampf ist immer gut, gerade bei uns. Dementsprechend stelle ich mich dem und der Trainer entscheidet.“