Der ewige Pekarik ist zurück

Hertha BSC: Darum ist Routinier Peter Pekarik (37) wieder erste Wahl

Beim Rückrundenstart gegen Düsseldorf am Sonntag winkt Herthas Methusalem Peter Pekarik die Startelf.

Author - Wolfgang Heise
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37 Jahre alt, aber flink wie ein junger Gott. Herthas Peter Pekarik überzeugte beim 1:0-Test gegen Glasgow Rangers.
37 Jahre alt, aber flink wie ein junger Gott. Herthas Peter Pekarik überzeugte beim 1:0-Test gegen Glasgow Rangers.City-Press

Da ist er wieder! Der ewige Peter Pekarik (37), seit über elf Jahren bei Hertha BSC, steht zur Stelle, wenn die Not am größten ist, und liefert auch als Oldie noch eine Topleistung ab. Beim 1:0-Test gegen Glasgow Rangers war Mister Zuverlässig einer der besten Spieler. Und jetzt winkt dem Slowaken sogar der Startelfeinsatz am Sonntag gegen Düsseldorf. Besser kann Pekarik das Jahr gar nicht beginnen.

Weil Jonjoe Kenny eine Muskelverletzung hat und Deyovaisio Zeefuik seine Gelb-Rot-Sperre beim Freundschaftsspiel (ja, diese Regel gibt es wirklich) absitzen musste, war mal wieder die Zeit für Pekarik. Solide, sicher und dazu stürmische Flankenläufe. Pekarik kann es trotz seines Alters noch immer.

Herthas Pekarik: „Ich bin bereit“

Im spanischen Trainingslager gab Peter Pekarik wie immer Vollgas für Hertha BSC.
Im spanischen Trainingslager gab Peter Pekarik wie immer Vollgas für Hertha BSC.City-Press

Dardai sagte nach dem Schotten-Test: „Stand jetzt ist das unsere Startelf gegen Düsseldorf.“ Heißt: Pekarik wäre dabei. Doch noch ist es nicht ganz raus. Dardai will sich diese Woche das Training von Allzweckwaffe Zeefuik genau anschauen. Pekarik sagt: „Wenn der Trainer mich braucht, bin ich bereit.“

Der slowakische Nationalspieler sieht das alles ganz gelassen. Er hat eigentlich eine ganz andere Rolle im Team. Die beschreibt er selbst so: „Wir haben eine fast komplett neue Mannschaft zusammen, meine Aufgabe war und ist es, Spieler zu integrieren, ihnen zu helfen. Nach all den Jahren kenne ich den Verein bestens.“

Doch der Musterprofi will von Herbergsvater der jungen Truppe gar nichts wissen. Er gibt noch immer jeden Tag Vollgas im Training. „Für mich ist wichtig, dass ich nach wie vor große Freude und große Motivation habe. Ich setze mir immer wieder Ziele, die ich erreichen möchte – auch Ziele mit dem Team, zu denen ich beitrage“, so der Methusalem, der 2012 vom VfL Wolfsburg kam.

Pekarik fährt zur EM

Phänomen Peter Pekarik: Seit über 17 Jahren ist er Nationalspieler der Slowakei.
Phänomen Peter Pekarik: Seit über 17 Jahren ist er Nationalspieler der Slowakei.Maciej Rogowski/imago

Er hat im nächsten halben Jahr noch so viel vor und erklärt: „2024 ist für mich ein wichtiges Jahr.“ Klar, mit Hertha will er den Pokaltraum am liebsten bis zum Titel leben und aufsteigen. Doch da gibt es noch ein anderes ganz großes Ding für ihn. Mit der kleinen Slowakei ist er sensationell bei der EM dabei.

Stolz sagt der 124-malige Nationalspieler: „Dass wir uns qualifiziert haben, ist etwas Außergewöhnliches. Und dass dieses Turnier in Deutschland stattfindet, freut mich ganz besonders.“ Es wird sein viertes Turnier nach der WM 2010 und den beiden Europameisterschaften 2016 und 2021.

Doch jetzt zählt erst mal nur Hertha. „In fast zwölf Jahren habe ich eine ganz besondere Beziehung zu Hertha aufgebaut. Ich freue mich sehr, dass ich schon so lange ein Teil dieses großartigen Vereins mit fantastischen Fans und tollen Angestellten sein darf“, sagt Pekarik.

Ex-Manager Fredi Bobic wollte ihn noch vergangenes Jahr abschieben. Der jetzige Sportdirektor Benjamin Weber hat ganz andere Dinge mit ihm vor. Nach Pekariks Spielerkarriere soll er im Nachwuchsbereich arbeiten. Aber vorher hoffentlich noch ein paar Spiele für Hertha machen, am besten gleich Sonntag gegen Düsseldorf. ■