Dynamos Elfer-Wette

Zum Rückrundenstart setzt der BFC Dynamo alles auf eine Halleluja

Im KURIER-Tippspiel wagen die Teams aus Wirtschaft, Politik, ehemaligen Dynamos und den Fans die Vorhersage auf die Partien des BFC Dynamo.

Author - Matthias Fritzsche
Teilen
So schön soll auch gegen Halle gejubelt werden. Willi Reincke (r.) feiert mit Leander Fritzsche das 1:0 in Chemnitz.
So schön soll auch gegen Halle gejubelt werden. Willi Reincke (r.) feiert mit Leander Fritzsche das 1:0 in Chemnitz.Patrick Skrzipek

Vorhang auf für den Rückrundenstart in der Regionalliga. Der BFC Dynamo empfängt den Halleschen FC (Freitag, 19.00 Uhr/Sportforum) und geht mit einer klaren Vorgabe ans Werk: Alles muss besser werden. Zum Glück ist in der rumpeligen Vorrunde kein dauerhafter Schaden entstanden. Im Berliner Pokal sind die Dynamos auf Kurs, und nimmt das Team von Trainer Dennis Kutrieb nun auch in der Regionalliga Fahrt auf, kann in dieser Spielzeit noch vieles gut werden.

Mit dem Halleschen FC hat der BFC eine knifflige Aufgabe vor der Brust. Auch die Gäste blieben in der Saison hinter den Erwartungen zurück. Vielleicht ein Grund für den Optimismus der Freunde des BFC in Dynamos Elferwette, dem Tippspiel des Berliner KURIER rund um den BFC Dynamo.

Für die Traditionsmannschaft von Teamchef Norbert Paepke tritt Jörg Fügner (112 Spiele für den BFC zwischen 1985 und 1992 sowie auch 16 Partien für Halle in der Saison 1993/94) an: „Schon in Chemnitz war mehr als nur der eine Punkt drin. Deshalb glaube ich, dass Zuhause gegen den HFC mit einer noch besseren Ausnutzung der Tormöglichkeiten und voller Konzentration bis zum Schlusspfiff durch den Schiedsrichter, ein Sieg möglich ist. Ich tippe auf ein 2:1 für Dynamo.“

Jörg Fügner (vordere Reihe 1. v. l.) lächelt im Januar 2025 beim Teamfoto der Traditionsmannschaft des BFC Dynamo. Seine Mitstreiter, hintere Reihe v.l.: Norbert Paepke (Teamchef), Jörn Lenz, Nico Hinz, Stefan Malchow, Tino Paepke. Vordere Reihe v.l.: ,Jörg Fügner, Daniel Rauschenbach, Mike Fochler, Jörg Buder, Michael Kuhfahl, Jutta Paepke (Mannschaftsbetreuerin).
Jörg Fügner (vordere Reihe 1. v. l.) lächelt im Januar 2025 beim Teamfoto der Traditionsmannschaft des BFC Dynamo. Seine Mitstreiter, hintere Reihe v.l.: Norbert Paepke (Teamchef), Jörn Lenz, Nico Hinz, Stefan Malchow, Tino Paepke. Vordere Reihe v.l.: ,Jörg Fügner, Daniel Rauschenbach, Mike Fochler, Jörg Buder, Michael Kuhfahl, Jutta Paepke (Mannschaftsbetreuerin).Patrick Skrzipek

BFC-Oldie Jörg Fügner sieht die Dynamos vorn

Team-Politik-Kapitän Prof. Dr. Martin Pätzold (Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses aus dem Wahlkreis Alt-Hohenschönhausen) sieht in seiner Glaskugel auch einen Heimsieg. „Zuhause braucht es für den BFC Dynamo unbedingt drei Punkte. Gegen den Hallescher FC tippe ich auf 2:0. Mit den Fans als Unterstützung klappt es endlich wieder mit einem Sieg. Das Sportforum wird den Spielern vom BFC Dynamo Rückenwind geben.“

Im Team Wirtschaft schickt Kapitän Jens Redlich erneut Dynamo-Urgestein Martin Richter ins Rennen. Seit mehr als einem Jahrzehnt gibt er als Presse- und Stadionsprecher dem BFC eine Stimme. In den vergangenen dreißig Jahren hat er mehr als 1000 Spiele seines Herzensvereins gesehen. Besonders blieb ihm dabei das Berliner Pokalfinale 2017 in Erinnerung, das der BFC mit 3:1 nach Verlängerung gegen den FC Viktoria 1889 Berlin gewann. „Unserer Mannschaft hat nach dem Last-Minute-Sieg gegen Mahlsdorf und dem Remis in Chemnitz ausreichend Selbstvertrauen aufgebaut, um nun auch gegen eines der Schwergewichte der Liga zu punkten. Ich tippe auf ein 1:1.“

Für die Fans setzt Team-Chef Rainer Lüdtke auf  Andreas Utzki. „Zum BFC gehe ich seit meinem 14. Lebensjahr. Mit meinem Umzug in den Osten der Stadt, fand ich in drei Minuten Entfernung den BFC Dynamo und schon beim nächsten Heimspiel war ich mittendrin. Als Milchbubi fühlte ich mich zwischen all den großgebauten Personen auf einmal ganz groß. Ich wusste, ich brauche einen gemeingefährlichen Namen, um irgendwie Anschluss zu finden. Das Pseudonym ,Kämpfer‘ erwachte zum Leben. Fortan drehte sich alles um den BFC Dynamo und ich verbrachte meine gesamte Freizeit im Sportforum.

Ich engagierte mich bei Sommereinsätzen, Freizeitturnieren und besuchte das Training quasi täglich. Dies stieß bei vielen auf Akzeptanz, bei einigen auf Ignoranz. Was mich aber nicht juckte. Wie ein kleiner Rebell. Mein Ziel war es, die Spiele nicht mehr von der Tribüne aus zu verfolgen, sondern aus dem Innenraum heraus. Ich schloss mich einem Sportmagazin an und war folglich im Innenraum tätig. Irgendwann wurden die Texte jedoch zu einseitig, da ich zu sehr mit Herz und Seele involviert war. Das Magazin wurde abgemahnt, weil die Wortwahl teilweise zu dolle war. Für mich unverständlich, weil man nur die Wahrheit aufdeckte. Kritische Berichterstattungen wurden kurzerhand geändert und so verlor ich irgendwann auch die Lust.

Rolle als Fanbeauftragter beim BFC Dynamo schließt einen Kreis

Nichtsdestotrotz war ich dennoch immer und überall dabei. Irgendwann wurde ich angefragt, die Arbeit für gehandicapte Personen zu übernehmen. Natürlich zögerte ich nicht und nahm diese Verantwortung auf mich. Gleichzeitig übernahm ich im Vereinsheim des BFC eine Art Führungsrolle, da ein langjähriger Mitarbeiter krankheitsbedingt ausschied. Auf diesem Wege nur das Beste für Onkel Jürgen. Ich war also zu einhundert Prozent im Verein angekommen, hatte Verantwortung und gleichzeitig Spaß dabei.

Um das alles abzurunden, trat ich der 32er des BFC Dynamo bei, da ich schon immer im Trikot des BFC Spiele absolvieren wollte. Mein eigentlicher Traum ist es eigentlich, mal im Stadion vor Zuschauern zu spielen, aber das scheint mir vorerst vergönnt. Mit fast 40 Jahren, zwingt mich nun eine schwere Knieverletzung zu einer längeren Pause. Wie heißt es so schön: In guten wie in schlechten Zeiten ... Für immer weinrot! Mein Tipp gegen den HFC: 2:1. Kämpfer!“